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Managers' Transactions & Directors' Dealings | 23.07.2012

AKTIE IM FOKUS 2: Fresenius mit dem Markt sehr schwach nach US-Zukauf

(neu: Schlusskurse; Kommentare der Berenberg Bank und der NordLB)



FRANKFURT (dpa-AFX) - Aktien von Fresenius <FRE.ETR> haben am Montag nach

der Ankündigung eines Zukaufs in den USA mit dem sehr schwachen Gesamtmarkt

nachgegeben. Zum Handelsschluss sanken die Papiere um 3,79 Prozent auf 83,44

Euro. Der Dax <DAX.ETR> fiel zugleich um 3,18 Prozent.



Nachdem der Medizinkonzern es nicht geschafft hatte, die notwendige Mehrheit

für die Übernahme des Klinikbetreibers Rhön-Klinikum <RHK.ETR> zu erringen, will

er nun sein Geschäft mit Blut-Transfusionstechnik kräftig ausbauen. Dafür kauft

die auf Infusionen und Generika spezialisierte Fresenius-Tochter Kabi Fenwal

Holdings und soll damit eine weltweit führende Position in der

Transfusionstechnologie einnehmen. Der nicht genannte Verkaufspreis wird

Händlern zufolge auf etwa eine Milliarde Euro geschätzt. Er soll Fresenius

zufolge zunächst aus vorhandenen Mitteln finanziert werden, wobei der Erlös der

Kapitalerhöhung vom Mai 2012 das Transaktionsvolumen übersteige.



'ZUKAUF ERSCHEINT STRATEGISCH SINNVOLL'

 

'Die Profitabilität von Fenwal liegt deutlich unter der von Kabi, aber

strategisch erscheint der Zukauf trotzdem sehr vernünftig', schrieb Analyst

Edouard Aubery von Equinet. Ein anderer Analyst betonte den zunächst

verwässernden Einfluss des Fenwal-Zukaufs auf die operative Ergebnismarge,

rechnet aber damit, dass er ab 2014 an die Ergebnisse dann leicht verbessern

werde. 'Zudem zeigt der Schritt, dass Rhön-Klinikum nicht das einzige

Akquisitionsziel ist, auch wenn Fresenius sein weiter bestehendes Interesse an

Rhön bekräftigt hat', sagte der Experte.



Analyst Volker Braun von der Commerzbank hingegen rechnet mit einem ersten

moderaten Beitrag zu dem Ergebnissen von Fresenius bereits im ersten Jahr.

Gemeinsam dürften Fenwal und Fresenius Kabi im Bereich Transfusionstechnologie

einen weltweiten Marktanteil von 30 Prozent erreichen. Laut Jefferies könnte

sich wegen der neuen Akquisition, für die Fresenius wohl ungefähr eine Milliarde

Euro für den US-Hersteller automatischer Blutspende- und Verarbeitungsausrüstung

ausgebe, die Hoffnung vieler Rhön-Klinikum-Aktionäre auf ein erneutes Angebot

verringern. Die Rhön-Aktie sank im MDax <MDAX.ETR> um unterdurchschnittliche

1,69 Prozent auf 17,500 Euro.



Laut dem Berenberg-Experten Tom Jones ist vor allem der durch den Zukauf

erworbene Zugang zu Medizingeräten in den USA wichtig. Bedeutende Synergien

seien zudem möglich, was weit wichtiger sei als die Erwartung eines zusätzlichen

Umsatzes von 600 Millionen Dollar. Auch Analyst Holger Fechner von der NordLB

rechnet durch den Erwerb von Fenwal mit bedeutenden Synergien. Fenwal stärke die

Position der Tochter Kabi erheblich, kommentierte er und hob das Kursziel der

Fresenius-Aktie von 92,00 auf 103,00 Euro an und beließ die Einstufung auf

'Kaufen'./ck /he









Weitere Informationen: www.dpa-AFX.de

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