(Neu: Analystenkommentare von DZ Bank und equinet.)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Aktien von Rhön-Klinikum <RHK.ETR> haben am Montag
nach Zahlen und Details zur Kapitalerhöhung weniger gewonnen als der feste MDAX
<MDAX.ETR>. Gegen 10.30 Uhr legten die Titel des Klinikbetreibers um 0,70
Prozent auf 15,81 Euro zu. Der Index der mittelgroßen Werte rückte zeitgleich um
1,51 Prozent auf 5.991,64 Zähler vor.
Der Klinikbetreiber steigerte im ersten Halbjahr Umsatz und Konzerngewinn
und bestätigte die Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Bereits am
Wochenende hatte Rhön den Bezugspreis für die geplante Kapitalerhöhung bekannt
gegeben. Die gut 34,5 Millionen neuen Aktien sollen voraussichtlich von Mittwoch
an zunächst den Altaktionären zum Stückpreis von 13,30 Euro angeboten werden,
hieß am Sonntag. Das Bezugsverhältnis wurde mit 3 zu 1 festgelegt.
Ein Händler nahm die Zahlen zwar freundlich auf und bezeichnete sie als
'etwas besser' als erwartet. 'Die Kapitalerhöhung wiegt die Zahlen jedoch auf
und belastet die Aktie', sagte er. Vor allem der um gut 15 Prozent unter dem
letzten Schlusskurs von 15,70 Euro liegende Ausgabepreis sorge für Druck. Etwas
positiver äußerte sich ein anderer Börsianer: 'Die Kapitalerhöhung ist eine
Gelegenheit, in das Geschäftsmodell von Rhön-Klinikum zu investieren.'
'Die Zahlen sind mindestens leicht besser als erwartet und zudem hat das
Unternehmen seine Ziele bestätigt', sagte ein weiterer Experte. Doch auch er
sieht die Aktie durch die angekündigte Kapitalerhöhung etwas unter Druck. Bei
15,50 Euro seien die Titel indes charttechnisch unterstützt.
Ein Börsianer konkretisierte, die Umsätze für das zweite Quartal hätten um
drei Prozent und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um sechs Prozent
über den Markterwartungen gelegen. Beim Gewinn je Aktie (EPS) habe Rhön-Klinikum
die Konsensschätzungen um zehn Prozent übertroffen.
Positiv bewertete auch equinet-Analyst Martin Possienke den Quartalsbericht.
Das Unternehmen habe solide Zahlen vorgelegt. Vorsteuergewinn und Ergebnis je
Aktie (EPS) entsprächen den Erwartungen, der Umsatz liege etwas darüber. 'Ob die
Kapitalerhöhung eine angemessene Rendite bringt, kann man heute noch nicht
sagen', so der Experte weiter. In den kommenden zwölf Monaten sollten die 450
Millionen Euro mehr oder weniger nichts abwerfen. 'Über den Daumen würde ich
sagen, dass Rhön für 700 bis 750 Millionen Euro in den kommenden zwei Jahren
mindestens 5.000 Klinikbetten kaufen muss, um eine anständige Rendite zu
erreichen.' Possienke beließ die Aktie auf 'Buy' mit einem Kursziel von 22,00
Euro.
'Da die Geschäftsführung auf der Hauptversammlung eine Durchführung der
Kapitalerhöhung zeitnah im zweiten Halbjahr angekündigt hatte, kommt diese nicht
überraschend', heißt es in einem Kommentar der DZ Bank. Auch das geplante
Volumen sei im Einklang mit den ursprünglich angekündigten rund 500 Millionen
Euro. Analystin Christa Bähr bewertet die Aktie mit 'Kaufen'./gl/rum
Weitere Informationen: www.dpa-AFX.de
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| 20.07.2009