(Neu: Das Stück wurde nach den Aussagen von Eugen Münch zu B. Braun neu
gefasst.)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Spekulationen über einen erneuten Übernahmeversuch
haben bei den Aktien von Rhön-Klinikum <RHK.ETR> am Donnerstag für einen
Kursprung gesorgt. Nach neuen Aussagen des Rhön-Aufsichtsratschefs Eugen Münch
gaben die Papiere allerdings wieder etwas nach. Demnach wurde der
Stimmrechtsanteil von B. Braun bei der Abstimmung über eine Satzungsänderung auf
der Hauptversammlung nicht berücksichtigt. Dies sorge nun bei einigen Investoren
für Kopfzerbrechen, ob der Beschluss deswegen nicht angefochten wird, sagte ein
Händler.
Gegen Mittag lag das Kursplus trotzdem immer noch bei 7,01 Prozent. Die
Aktie stand damit bei 18,010 Euro. In der Spitze war sie bis auf 18,88 Euro
gestiegen. Der Dividendenabschlag von 0,25 Euro je Papiere wurde mehr als
wettgemacht. Der MDax <MDAX.ETR> stand gegen Mittag rund eineinhalb Prozent
tiefer.
ANFECHTUNG MÖGLICH - ÜBERNAHMECHANCE ABER GESTIEGEN
Mit der Satzungsänderung hatte der Klinikbetreiber am Mittwoch nach
Börsenschluss für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Die Pattsituation im
Aktionärskreis scheint gelöst: Früher konnten bereits 10 Prozent des Kapitals
wichtige Beschlüsse blockieren, nun gilt die gesetzlich übliche
Sperrminoritäts-Hürde von mehr als 25 Prozent. Fresenius <FRE.ETR> hätte damit
die Möglichkeit, mit seinen Übernahmeplänen doch noch zum Zuge zu kommen. Im
Vorjahr war der vom Rhön-Großaktionär Münch befürwortete Übernahmeversuch durch
den Medizinkonzern noch an der alten Schwelle und am Störfeuer von Konkurrenten
gescheitert. Fresenius schweigt zunächst über einen weiteren möglichen
Übernahmeversuch. Man gebe derzeit dazu keinen Kommentar ab, erklärte ein
Sprecher des Unternehmens.
Commerzbank-Analyst Volker Braun verwies bereits am Morgen auf eine denkbare
Anfechtung des Beschlusses binnen von vier Wochen. Dies sei allerdings nur durch
Aktionäre möglich, die auf der Hauptversammlung angemeldet gewesen wären.
Dennoch sieht Braun nun verbesserte Chancen für einen weiteren Übernahmeversuch.
Er votiert bei einem Kursziel von 20,50 Euro ebenfalls mit 'Buy'.
KURZFRISTIG KAUFOFFERTE ERWARTET
Die Übernahmespekulationen dürften nun wieder aufflammen, schrieb Analyst
Heinz Müller von der DZ Bank in einer Studie. Der Experte stuft die Papiere mit
'Kaufen' und einem fairen Wert von 18 Euro ein. Konrad Lieder, Analyst bei der
Investmentbank Equinet, rechnet mit einer zeitnahen Kaufofferte durch Fresenius
in Höhe von 22,50 Euro je Aktie. Sein Kursziel für die Rhön-Papiere hob er auf
diesen Wert an. Die Einstufung lautet weiterhin 'Buy'./mis/rum/fbr
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| 13.06.2013