DGAP-News: RHÖN-KLINIKUM AG (deutsch)
RHÖN-KLINIKUM AG: Heutige Analysten-Konferenz in Frankfurt am MainRHÖN-KLINIKUM AG / Quartalsergebnis/Planzahlen
09.11.2006
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RHÖN-KLINIKUM AG, Bad Neustadt /Saale
Analysten-Konferenz in Frankfurt/Main
Bereits veröffentlichte 9-Monatszahlen erläutert
Marktpositionierung und Zukunftsstrategie
1. Erwerb Universitätsklinikum Gießen/Marburg
2.Gesundheitsreform + 10-Punkte-Programm des Konzerns
3.Ziel: weitere Markterschließung
Prognose für Jahresergebnis 2006 und Tendenzergebnis für 2007
Bad Neustadt a. d. Saale, den 9. November 2006 ----- Auf der heutigen
Analysten-Konferenz in Frankfurt/Main wurden die bereits am 26. Oktober
2006 veröffentlichten 9-Monats-Zahlen-2006 nochmals kurz erläutert und die
Parameter, die das Ergebnis erwarten lassen, diskutiert. Für die ersten
neun Monate 2006 werden Umsatzerlöse in Höhe von 1.4 Mrd EUR (1-9 2005: 1.0
Mrd EUR / + 36,7 %) ausgewiesen. Der Umsatzsprung in den ersten neun Monaten
des laufenden Geschäftsjahres resultiert vornehmlich (mit 280,9 Mio EUR) aus
dem seit dem 1. Februar 2006 konsolidierten Universitätsklinikum
Gießen/Marburg. Auf das dritte Quartal 2006 bezogen, stieg der
Konzernumsatz gegenüber dem Vergleichszeitraum 2005 um 37,4 % auf 489,8
(Q3-2005: 356,4) Mio EUR. Der Konzerngewinn der ersten neun Monate 2006 (vor
Berücksichtigung Ergebnisanteil Minderheitsgesellschafter) erreichte 70,1
Mio EUR (1-9 2005: 67,1 Mio EUR / + 4,5 %). Das entspricht einem Ergebnis pro
Aktie im dritten Quartal von 0,45 EUR (Q3-2005: 0,42 EUR); bezogen auf die
ersten neun Monate 2006 stieg das Ergebnis pro Aktie auf 1,29 EUR (1-9 2005:
1,23 EUR).
Marktpositionierung und Zukunftsstrategie
Zu (1) Erwerb Universitätsklinikum Gießen/Marburg
'Die Privatisierung der ersten Universitätsklinik ist wegweisend für die
gesamte Bundesrepublik und in der deutschen Krankenhaus- und
Universitätslandschaft ein bislang einmaliger Vorgang mit
Leuchtturmcharakter', erläuterte Wolfgang Pföhler, Vorstandsvorsitzender
des börsennotierten Klinikkonzerns aus der Rhön. 'Mit dem Erwerb des
Universitätsklinikums Gießen/Marburg haben wir unsere Versorgungskette
geschlossen. Wir bieten nun von der ambulanten und stationären Grund- und
Regelversorgung bis hin zur Hochleistungsmedizin der Maximalversorgung alle
wesentlichen Bereiche der Akutmedizin an'.
Er betonte die gute Zusammenarbeit zwischen den Bereichen Forschung/Lehre
und Krankenversorgung und verband diese Aussagen mit einem Glückwunsch an
die medizinische Fakultät der Universität Gießen für die Auszeichnung des
Bundes und der Länder im Rahmen der Exzellenzinitiative zur Stärkung des
Wissenschaftsstandortes Deutschland.
Restrukturierung und Privatisierung des Universitätsklinikums
Gießen/Marburg verlaufen planmäßig und geräuschlos. 'Die beiden
Gesellschafter des Universitätsklinikums ziehen an einem Strang', so
Pföhler. 'Die stetige Ergebnisverbesserung unterstreicht unsere
Einschätzung, dass wir Gießen/Marburg zum Erfolg bringen. Während der
Verlust im Rumpf-Quartal Nummer 1 des Jahres 2006 - Gießen/Marburg gehört
uns erst seit dem 1. Februar - bei 2,6 Mio. EUR und im zweiten Quartal bei
3,0 Mio. EUR lag, konnten wir diesen Betrag im dritten Quartal auf 0,9 Mio EUR
verringern. Im vierten Quartal werden wir den Verlust nochmals um etwa die
Hälfte reduzieren. Konsequent werden wir den eingeschlagenen Weg fortsetzen
und gehen deshalb davon aus, dass die Gewinnschwelle in Gießen/Marburg in
2007 erreichbar ist'. Pföhler ist davon überzeugt, dass immer mehr
Bundesländer erkennen, dass die Privatisierung von Universitätsklinika ein
erfolgreicher Weg zur Sicherstellung von universitärer
Maximalversorgungsmedizin sein kann. 'Aufgrund der gegenwärtigen
Finanzkrise des Staates sind wir sicher, dass in den nächsten beiden Jahren
weitere Universitätskliniken auf den Markt kommen werden'.
Zu (2): Gesundheitsreform und 10-Punkte-Programm des Konzerns
Die Führungsspitze des Konzerns rechnet damit, dass die geplanten
Einschnitte, d.h. die pauschale Kürzung der Krankenhausbudgets und die
Verlängerung der Anschubfinanzierung für die Integrierte Versorgung den
Privatisierungsprozess weiter an Kraft und Dynamik gewinnen lassen. Die
Umsatzsteuererhöhung zum 1. Januar 2007 sowie steigende Arztgehälter werden
ein Übriges tun. Auch die geplante Absenkung der Mindererlösausgleiche wird
für eine Marktbereinigung sorgen. Der Vorstandsvorsitzende erklärte: 'An
uns gehen die Wirkungen der Reform natürlich auch nicht vorbei, aber wir
sind vorbereitet, konditioniert und können/werden handeln.
Durch zahlreiche initiierte Gegenmaßnahmen können wir die Belastungen
kompensieren', erklärte der Vorstandsvorsitzende. Zu den wichtigsten
Maßnahmen des Zehn-Punkte-Programms zählen die folgenden Punkte:
Für jede Konzernklinik wurde ein Aktionsplan erstellt, um konsequent die
Aufwendungen zu verringern und die Erträge zu steigern.
Um die Erhöhung der Mehrwertsteuer abzufangen, wird ein intelligentes
Insourcing bislang extern erbrachter Dienstleistungen vorgenommen werden
oder bestimmte Anschaffungen werden vorgezogen. Durch die Gründung von
Organschaften werden höhere Umsatzsteuerzahlungen vermieden. Zudem wird die
Erhöhung der Umsatzsteuer durch das im Konzern vorhandene Einkaufsgewicht
weitgehend neutralisiert.
Durch eine noch größere Standardisierung von eingesetzten Vorprodukten -
dies betrifft den Einsatz von Verbrauchsmaterial und Implantaten und durch
die Straffung des Artikelsortiments - werden die Beschaffungskosten weiter
gesenkt.
Intensiviert wird der Ausbau des Sachkostenbenchmarks und des Wettbewerbs
zwischen den Konzerntöchtern, um so ebenfalls Ausgabeneinsparungen zu
realisieren.
Die interne Reorganisation der Kliniken wird außerdem durch eine
weiterhin konsequente Handhabung der Personalbenchmarks vorangetrieben.
Darüber hinaus werden Verschlankungen im Bereich der Ver- und Entsorgung
bei den Konzernklinken auch zur Reduzierung der Kosten der
Materialwirtschaft führen, um so die Krankenhauslogistik weiter zu
optimieren.
Der geplanten Kürzung der Krankenhausbudgets wird begegnet mit
Fallzahlsteigerungen und klinikindividuellen Angebotserweiterungen und
Fächerentwicklungen. Durch dieses interne Wachstum werden die Kapazitäten
noch besser ausgelastet, was zur Erhöhung der Erträge beiträgt.
'Wir haben die Probleme nicht nur erkannt, sondern deren Lösung
eingeleitet', so Wolfgang Pföhler. Alle Maßnahmen bewegen sich in der
Wirkung in einem Zielkorridor, so dass wechselseitige Ausgleiche natürlich
auch Teil des Konzepts und Ergebnis der laufenden Feinsteuerung sind.
Zu (3): Ziel - Weitere Markterschließung
Nach Aussagen des Konzernchefs bedeutet die Entscheidung der
Bundesregierung zur Gesundheitsreform einen Paradigmenwechsel: Die
Nachfrage wird gedeckelt und soll über Wartelisten gesteuert werden. Auch
hierauf ist die Konzernspitze konzeptionell eingestellt. 'Ich nenne nur das
Konzept der an unsere Konzernkliniken angegliederten Medizinischen
Versorgungszentren, unser umfangreich gegliedertes Produktportfolio und die
Bereitschaft, den Kassen einen flächendeckenden Service anzubieten. Sie
erkennen deutlich, dass uns die Reformüberlegungen in der Gesundheitsreform
nicht von unserer langfristigen Strategie, nämlich einem nachhaltigen
Ergebniswachstum abbringen werden'.
Neben dem Zehn-Punkte-Programm, das die operativen Prozesse in den
einzelnen Konzernkliniken und im Gesamtkonzern verbessert, arbeitet die
Konzerleitung kontinuierlich an strategischen Konzepten. Für die
RHÖN-KLINIKUM AG geht es darum, auch jenseits des Tagesgeschäfts,
Entwicklungslinien aufzuzeigen.
Unter dem Stichwort 'Qualität durch Standardisierung und Menge' wurden die
neuesten Ãœberlegungen zusammengefasst und kurz skizziert.
Dieser Themenkomplex ist in die vier folgenden Punkte unterteilt:
Technisierung medizinischer Prozesse im Krankenhaus
Übertragung nicht-ärztlicher Aufgaben auf andere Berufsgruppen
Neues Ärztliches Berufsbild: Forcierte Arbeitsteilung und Spezialisierung
Mehrstufiges Universitätsklinikum als Funktionsmodell der
Flächenversorgung
Die Konzernspitze ist überzeugt davon, dass das Unternehmen kurzfristig
mit dem 10-Punkte-Programm die Herausforderungen der Gesundheitsreform gut
bewältigen wird. Mit den dargestellten Konzepten wird das Ziel verfolgt,
zukünftig die Leistungen noch effizienter und qualitativ besser zu
erstellen.
'Damit kommen wir der Erreichung unseres Unternehmenszieles, der
Sicherstellung einer bezahlbaren, flächendeckenden Krankenversorgung für
jedermann auf hohem Qualitätsniveau', wiederum ein Stück weit näher',
erklärt Pföhler. 'Wir führen unsere ertragsorientierte Wachstumsstrategie
trotz der angesprochenen Belastungen klar weiter und werden weder unsere
Patienten noch unsere Anleger enttäuschen.'.
Um die Auseinandersetzung zum Thema 'Das Neue Ärztliche Berufsbild - Zur
Zukunft des Arztberufes im Krankenhaus' anzuregen, wird die RHÖN-KLINIKUM
AG ein Symposium am Freitag, 24. November 2006 - von 12:30 Uhr bis ca.
17:00 Uhr im Sheraton Frankfurt Hotel & Towers, Frankfurt Airport Terminal
1, durchführen. Die Veranstaltung richtet sich an Vertreter von Verbänden,
Politik, Medien, Geschäftsführer und Ärztliche Direktoren sowie den Beirat
der RHÖN-KLINIKUM AG. Namhafte Gastreferenten und engagierte
Podiumsteilnehmer werden sich - wahrscheinlich auch kontrovers - mit dem
Thema auseinandersetzen.
Prognose für Jahresergebnis 2006 und
Tendenzergebnis für 2007
'Für das Jahr 2006 erwarten wir weiterhin Umsatzerlöse in Höhe von 1,9 Mrd
EUR, einen Konzerngewinn in Höhe von 93,0 Mio EUR und ein Ergebnis pro Aktie
von 1,72 EUR', so Wolfgang Pföhler. Dietmar Pawlik, Finanzvorstand des
Unternehmens, verwies in diesem Zusammenhang auf die besonderen
Belastungen, mit denen der Klinikkonzern sich in diesem und im nächsten
Jahr auseinanderzusetzen habe, angefangen beim Ärztestreik - über damit
zusammenhängende Personalkostensteigerungen, Mehrwertsteuererhöhung sowie
der Budgetkürzung aus der Gesundheitsreform . 'Hierbei handelt es sich um
Belastungen, die neu im Vergleich zu den Vorjahren auf den RHÖN-KLINIKUM
Konzern zukommen und im Rahmen der Restrukturierung der übernommenen
Kliniken und des 10-Punkte-Programmes aufgefangen werden', so Pawlik.
'Wir planen für das Geschäftsjahr 2007 - vor Akquisitionen - einen Umsatz
von knapp unter 2 Milliarden EUR und einen Konzerngewinn von 100 Mio. EUR.
Damit führen wir unsere zukunftsorientierte Wachstumsstrategie trotz der
angesprochenen Belastungen klar weiter', erklärte Wolfgang Pföhler
abschließend
Brigitte Sallwey
Sallwey & Partner
Telemannstr. 18
D-60323 Frankfurt
Tel.: (+49)069-97203628
e-mail: sallwey@rhoen-klinikum-ag.com
DGAP 09.11.2006
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