FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Bad Homburger Medizinkonzern Fresenius <FRE.ETR>
drückt bei der vor einer Woche angekündigten Milliarden-Offerte für den
fränkischen Konkurrenten Rhön-Klinikum <RHK.ETR> aufs Tempo. 'Derzeit deutet
alles darauf hin, dass Fresenius noch in dieser Woche die offiziellen
Angebotsunterlagen für die Übernahme von Rhön an die BaFin weiterleitet', sagte
eine mit der Transaktion vertraute Person der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX
am Donnerstag. Die BaFin hat dann 10 Werktage Zeit, um das Angebot zu prüfen.
Die Frist kann um weitere fünf Werktage verlängert werden.
Ein Fresenius-Sprecher lehnte einen Kommentar ab. Fresenius will die
detaillierten Angebotsunterlagen in der zweiten Maihälfte veröffentlichen, hatte
der Konzern bei Veröffentlichung des überraschenden Übernahmeangebots
mitgeteilt. Den Abschluss der Transaktion streben die Bad Homburger im 3.
Quartal 2012 an. Nach Angaben aus den Kreisen schnüren die Hessen ein Paket von
5 Milliarden Euro. Dies setze sich zusammen aus 3,1 Milliarden Euro für die
Übernahme und knapp 800 Millionen Euro an zu übernehmenden Schulden von
Rhön-Klinikum. Hinzu kämen 1,3 Milliarden Euro, da eine Kreditfazilität für den
Zukauf des US-Generikaanbieters APP refinanziert werden soll.
Konkurrenten wie Asklepios oder auch Sana Kliniken könnten die Transaktion
mit dem Kauf eines Aktienpaketes von Rhön in die Länge ziehen, sagte eine andere
Quelle. Die Offerte steht vor einigen Hürden: Die höchste dürfte die
Mindestannahmequote von 90 Prozent sein, die in der Satzung von Rhön verankert
ist. Rhön-Gründer Eugen Münch unterstützt die Offerte von Fresenius. Er hält mit
seiner Familie 12,5 Prozent an dem fränkischen Unternehmen und ist zudem
Aufsichtsratsvorsitzender./ep/jha/wiz
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| 03.05.2012