BERLIN (dpa-AFX) - Im zähen Tarifstreit der Uniklinik-Ärzte wollen die
Mediziner in der kommenden Woche mit Warnstreiks Druck machen. Die Ärzte nähmen
die Blockadehaltung der Arbeitgeber nicht weiter hin, teilte ihre Gewerkschaft
Marburger Bund am Freitag mit. Die vierte Verhandlungsrunde mit der
Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) war zuvor ergebnislos geblieben.
Die Ärzte wollen zwischen Montag und Mittwoch an verschiedenen Standorten
für jeweils zwei Stunden ihre Arbeit niederlegen. Von den Warnstreiks sind unter
anderem die Medizinische Hochschule Hannover (26.9.) sowie die
Universitätskliniken in Kiel (27.9.), Lübeck (28.9.) und Greifswald (28.9.)
betroffen.
'Die Aktionen sind ein Warnschuss an die TdL', sagte der Tarifexperte des
Marburger Bundes, Lutz Hammerschlag. Schon jetzt könne eine wachsende Anzahl von
offenen Arztstellen nicht besetzt werden. Dieser Trend werde sich verstärken,
wenn Arbeitsbedingungen und Gehaltsperspektiven nicht deutlich besser würden.
Der Marburger Bund will für rund 20 000 Ärzte an 23 Unikliniken 6,3 Prozent
mehr Geld erstreiten. Die Forderung setze sich aus einer fünfprozentigen
linearen Erhöhung und weiteren Verbesserungen zusammen. Zentral ist für die
Mediziner auch eine starke Anhebung der Zuschläge für Nacht- und
Wochenendarbeit. Berlin und Hessen gehören nicht der TdL an./DP/zb
Weitere Informationen: www.dpa-AFX.de
Vorherige
Managers' Transactions & Directors' Dealings
| 23.09.2011