FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Krankenhausbetreiber Rhön-Klinikum <RHK.ETR> sieht
wegen der Anfechtungsklagen gegen die Hauptversammlungs-Beschlüsse keine
Belastung fürs Geschäft. 'Operativ bleiben wir komplett handlungsfähig', sagte
Finanzvorstand Jens-Peter Neumann der 'Börsen-Zeitung' (BöZ/Freitagausgabe). Die
umstrittene Anhebung der Sperrminorität von 10 auf 25 Prozent betreffe einzig
die Genehmigung von Kapitalmaßnahmen. 'Mit einer starken Eigenmittelquote von 51
Prozent und einem derzeit schwachen Privatisierungsmarkt ist das jedoch
irrelevant für uns', sagte Neumann.
Neumann stellte in Aussicht, die Eintragung der Satzungsänderung beim
Registergericht auch trotz der Anfechtungsklagen zu beantragen. 'Es kann die
Situation eintreten, in der wir den Inhalt der Anfechtungsklagen als nicht
stichhaltig beurteilen', sagte er.
Eine Übernahme von Rhön durch den Medizinkonzern Fresenius <FRE.ETR> war vor
einem Jahr an der hohen Annahmeschwelle von 90 Prozent gescheitert. Konkurrenten
hatten sich bei Rhön eingekauft, um mithilfe der geringen Sperrminorität den
Deal zu verhindern. Vor gut einer Woche beschloss dann die Hauptversammlung von
Rhön mit überraschender Mehrheit eine Satzungsänderung. Die Stimmen des
Großaktionärs B. Braun Melsungen waren dabei wegen eines mutmaßlichen
Formfehlers nicht gezählt worden. Einige Aktionäre wollen die Beschlüsse nun
anfechten.
Fresenius könnte innerhalb eines Jahres nach dem gescheiterten
Übernahmeversuch eine neue Offerte starten. Voraussetzung dafür ist die
Zustimmung des Rhön-Vorstandes sowie der Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Die Frist dafür endet in einigen Tagen am
27. Juni. Fresenius jedoch schweigt bislang zu seinen Plänen./men/jha/enl
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| 21.06.2013