FRANKFURT (dpa-AFX) - Der fränkische Krankenhaus-Betreiber Rhön-Klinikum
<RHK.ETR> ist nach der Kapitalerhöhung im vergangenen Jahr aktiv auf
Akquisitionstour. 'Wir führen zahlreiche Gespräche', sagte Finanzvorstand Erik
Hamann der 'Börsen-Zeitung' (Samstagausgabe). Überraschend sei, dass der Konzern
inzwischen auch von Trägern freigemeinnütziger Krankenhäuser angesprochen werde.
Das habe es bislang kaum gegeben. Rhön hatte im vergangenen Jahr 460 Millionen
Euro eingesammelt, um sich für Privatisierungen zu rüsten.
Hamann sieht sich bei Ãœbernahmen nicht unter Zeitdruck, rechnet aber fest
damit, dass der Druck auf die Kommunen in der Konjunkturkrise wächst, sich von
Häusern zu trennen. 'Der Markt dreht nun zum Käufermarkt, wir dürften auf der
Hälfte des Weges angekommen sein.' Die Privatisierung von Kliniken wird aus
Sicht des Managers in vielen Fällen 'alternativlos' sein. Nach dem erfolgreichen
Auftritt mit der Kapitalerhöhung will sich das Rhön-Klinikum auch
Finanzierungsquellen im Fremdkapitalmarkt erschließen. In diesem Jahr ist eine
Anleihe über 110 Millionen Euro abzulösen, zudem läuft ein kleiner Schuldschein
über 20 Millionen Euro aus.
KAPITALERHÖHUNG
Das Management hatte von Beginn an unterstrichen, dass die Mittel aus der
Kapitalerhöhung nicht zur Tilgung von Schulden eingesetzt werden sollen. Das
Unternehmen habe sich mehrere Optionen für die Refinanzierung überlegt und sei
in der Entscheidungsphase, sagte der Manager. Der Finanzchef möchte nach eigenen
Worten künftig auf der ganzen Klaviatur der Finanzierung spielen. Hamann
signalisiert, dass der Konzern seine Ertragsziele 2009 erreicht hat - es werde
keine Überraschungen geben. Die vorläufigen Zahlen sollen am 11. Februar
veröffentlicht werden.
Rhön-Klinikum hat sich auf die Übernahme und Sanierung von öffentlichen
Kliniken spezialisiert. Das Unternehmen zählt neben den zu Fresenius gehörenden
Helios-Kliniken und dem Konkurrenten Asklepios zu den drei großen
Krankenhausbetreibern in Deutschland./stb
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| 07.02.2010