BAD NEUSTADT/BAYREUTH (dpa-AFX) - In der Plagiatsaffäre um
Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg gibt es Verwirrung um
angebliche Finanzgeschäfte des CSU-Politikers mit der Universität Bayreuth. Wie
ein Sprecher des fränkischen Krankenhausbetreibers Rhön-Klinikum <RHK3.ETR> am
Freitag in Bad Neustadt/Saale klarstellte, hat sich Guttenberg als früheres
Aufsichtsratsmitglied des Unternehmens nicht als Sponsor betätigt und die
Hochschule finanziell unterstützt.
Guttenberg studierte von 1992 bis 1999 in Bayreuth Rechtswissenschaften und
promovierte dort 2007 mit der Bestnote summe cum laude. Er war von 1996 bis 2002
einer von zwölf Aufsichtsräten des privaten Krankenhausbetreibers. Seine Familie
hatte bis 2002 Anteile an dem Unternehmen.
Dieses betonte nun, der Vorstand der Rhön-Klinikum AG habe mit dem Freistaat
Bayern, dem Träger der Uni, 1998 einen Kooperationsvertrag geschlossen. Darin
sei eine finanzielle Unterstützung beim Aufbau des neuen Studienganges
'Gesundheitsökonomie' in Bayreuth vereinbart worden, sagte der Sprecher. 'Der
Vertrag beinhaltet, dass der Freistaat das Geld für die Finanzierung des neu zu
schaffenden Lehrstuhles 'Medizinmanagement' verwendet.' Ziel des Unternehmens
sei es gewesen, Nachwuchskräfte für eine Aufgabe im Krankenhausmanagement
aufzubauen. Kooperationen dieser Art seien bundesweit üblich.
Auch die Universität Bayreuth wies die Sponsorengerüchte zurück. 'Der
Vertrag ist ausgelaufen und wurde nicht verlängert. Seitdem wird der Lehrstuhl
vom Freistaat Bayern finanziert', teilte die Hochschule mit.
Die erste Rate habe die Rhön-Klinikum AG am 16. April 1999, die letzte Rate
am 4. April 2006 überwiesen. Insgesamt stellte das Unternehmen zusammen mit der
Techniker Krankenkasse für den Lehrstuhl nach Uni-Angaben rund 747.800 Euro
bereit. 'Der Kooperationsvertrag wurde vom Vorstand beschlossen. Der
Aufsichtsrat war zu keinem Zeitpunkt damit befasst', sagte der
Unternehmenssprecher./aro/DP/alg
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| 25.02.2011