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Managers' Transactions & Directors' Dealings | 09.08.2012

ROUNDUP 2: Medizinkonzern Fresenius vor neuem Übernahmegebot für Rhön-Klinikum

(Neu: Kreise zu neuem Angebot, Aussagen Rhön-Konferenz, weitere Details)



FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Ãœbernahmepoker um den privaten Klinikbetreiber

Rhön-Klinikum <RHK.ETR> geht in die nächste Runde. Eine zweite Offerte des

hessischen Medizinkonzerns Fresenius <FRE.ETR> für Rhön-Klinikum wird nach

Aussagen aus Finanz- und Branchenkreisen immer wahrscheinlicher. 'Derzeit wird

an einem zweiten Übernahmeversuch gearbeitet, bei dem Fresenius zunächst einen

Anteil von 50 Prozent plus eine Aktie an Rhön-Klinikum übernehmen könnte', sagte

eine mit der Transaktion vertraute Person am Donnerstag der

Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Der Anteil könnte dann nach und nach in

Richtung 90 Prozent ausgebaut werden.



Das Rhön-Management lehnte eine Stellungnahme ab: 'Es ist zu früh, um einen

Kommentar über ein mögliches zweites Übernahmeangebot von Fresenius abzugeben',

sagte Finanzvorstand Erik Hamann. Dafür müsste erst eine zweite Offerte auf dem

Tisch liegen. Dies sei bisher nicht der Fall.



Ein Fresenius-Sprecher sagte, die Entscheidung über das weitere Vorgehen

solle weiterhin im August fallen. Fresenius-Chef Ulf Schneider und

Rhön-Klinikum-Gründer Eugen Münch seien in intensiven Gesprächen, hieß es

übereinstimmend von mehreren Quellen. Rhön-Aktien reagierten mit einem

Kurssprung und stiegen am Nachmittag um 5,07 Prozent auf 18,45 Euro.



ZUSTIMMUNG DES AUFSICHTSRATES OFFEN



Innerhalb eines Jahres kann Fresenius ohne die Zustimmung des

Rhön-Vorstandes und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)

kein weiteres Übernahmeangebot für Rhön abgeben. Noch offen sei zudem die Frage,

ob der Aufsichtsrat von Fresenius dem Versuch, 50 Prozent plus eine Aktie zu

übernehmen, zustimme, sagte eine zweite Person. Denn mit dem Anteil könne

Fresenius den Konkurrenten nicht wie ursprünglich geplant von der Börse nehmen

und die angestrebten Kosteneinsparungen vollständig umsetzen. Bei der Abstimmung

über die Höhe der Dividende auf der jährlichen Hauptversammlung wie auch bei der

Besetzung des Aufsichtsrates hätten die Hessen aber eine Mehrheit.



Fresenius war Ende Juni mit seiner ersten Übernahmeofferte über 3,1

Milliarden Euro gescheitert. Inklusive Schulden ergab sich eine Summe von 3,9

Milliarden Euro für Rhön. Dem Konzern waren zwar rund 84 Prozent der

Rhön-Anteile angedient worden. Die angestrebten 90 Prozent, die laut

Rhön-Satzung für Satzungsänderungen wie auch für Kapitalmaßnahmen nötig sind,

verfehlten die Hessen aber. Der Eigner des Konkurrenten Asklepios, Bernard

Broermann, hatte rund 5 Prozent der Rhön-Anteile erworben und so den Deal

verhindert. Neben Gesprächen mit Münch gab es auch Gespräche zwischen

Fresenius-Chef Schneider und Broermann, hieß es im Juli aus Kreisen. Aktuell

gehören zum Rhön-Konzern in Deutschland 54 Kliniken sowie 39 Medizinische

Versorgungszentren. Die Franken beschäftigten Ende Juni rund 43.000 Mitarbeiter.



BERATERKOSTEN DRÜCKEN RHÖN-GEWINN



Der Übernahmekampf hatte für Rhön-Klinikum ein bitteres Nachspiel. Denn

dadurch waren bei dem Unternehmen Beratungskosten in Millionenhöhe angefallen.

Zusammen mit Belastungen aus dem Klinikum Gießen Marburg war der Gewinn vor

Minderheiten in den ersten sechs Monaten um 40,5 Prozent auf 50,1 Millionen Euro

eingebrochen. Rhön-Chef Wolfgang Pföhler hatte die gesenkte Jahresprognose

bekräftigt - weitere Belastungen durch den Ende Juni gescheiterten

Ãœbernahmeversuch durch Fresenius aber nicht ausgeschlossen. Fresenius hatte

Anfang August im Zusammenhang mit der Offerte 26 Millionen Euro Einmalkosten

ausgewiesen. Die Millionensummen zeigen, in welchem Ausmaß externe Dienstleister

wie Banken und Berater von Fusionsvorhaben profitieren, auch wenn diese nicht

zustande kommen./ep/she/he



--- Von Elke Pfeifer, dpa-AFX ---











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