(neu: Aussagen zu Übernahmen, Analysteneinschätzungen, Kurs)
BAD NEUSTADT/FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Krankenhausbetreiber Rhön-Klinikum
<RHK.ETR> ist dank deutlich gestiegener Patientenzahlen mit einem Gewinnanstieg
ins neue Geschäftsjahr gestartet. 'Die guten Zahlen im ersten Quartal sind eine
sehr gute Ausgangslage, um unsere Prognose für das gesamte Geschäftsjahr 2011
zuverlässig zu erreichen', sagte Finanzvorstand Erik Hamann am Donnerstag in
Frankfurt. Konzernchef Wolfgang Pföhler sprach davon, dass Rhön in der letzten
Zeit verstärkt Konzentrationsbestrebungen von öffentlich-rechtlichen und
kirchlichen Krankenhäusern sehe: 'Es stehen derzeit mehr Projekte zum Verkauf
als im Vorjahr.'
Aktuell sei Rhön in mehreren Akquisitionsverfahren für stationäre und
ambulante Einrichtungen engagiert. Mit Entscheidungen sei jedoch erst im zweiten
Halbjahr zu rechnen. Rhön-Klinikum zählt neben den zum Medizinkonzern Fresenius
<FRE.ETR> gehörenden Helios-Kliniken und dem Konkurrenten Asklepios zu den drei
großen privaten Krankenhausbetreibern in Deutschland. Die Landesregierung in
Schleswig-Holstein hatte zuletzt ein Markterkundungsverfahren für das Klinikum
Kiel/Lübeck (UKSH) angestoßen. An einer Übernahme ist Rhön wie die Konkurrenten
interessiert.
Bis zum frühen Nachmittag stieg der Rhön-Kurs moderat an. Die Aktie
verteuerte sich um 0,33 Prozent auf 15,15 Euro. Die Unicredit beließ die
Einstufung für den Titel nach Vorlage der Zahlen auf 'Buy' mit einem Kursziel
von 22,00 Euro. Analyst Martin Possienke von Equinet monierte die 'enttäuschende
Rentabilität' und das Ausbleiben von Zukäufen. Er hoffe, dass sich zumindest die
Profitabilität im Laufe des Jahres verbessere und der ein oder andere Zukauf
getätigt werde.
Nach dem guten Start könne Rhön den Ausblick auf 2011 bekräftigen, sagte
Rhön-Chef Pföhler. 2011 werde unverändert ein Umsatzplus von vier Prozent auf
2,65 Milliarden Euro erwartet. Der Konzerngewinn vor Minderheiten soll auf 160
Millionen Euro steigen, wobei der Überschuss in einer Bandbreite von fünf
Prozent um diesen Wert schwanken kann (Vj: 145,1).
Wie die im MDax-notierte <MDAX.ETR> Gesellschaft weiter mitteilte, stieg der
Konzerngewinn in den ersten drei Monaten um 10,8 Prozent auf 38,0 Millionen
Euro. Die Umsatzerlöse kletterten dank einem prozentual zweistelligen Plus bei
den Patientenzahlen um 3,7 Prozent auf 647,2 Millionen Euro. Das Ergebnis vor
Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich um 8,1 Prozent auf 50,6 Millionen
Euro. Analysten hatten im Schnitt mit 51,06 Millionen gerechnet. Ende 2010
beschäftigte Rhön 38.058 Mitarbeiter. Das sind 1.176 mehr als im
Vorjahr./ep/dct/tw
Weitere Informationen: www.dpa-AFX.de
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| 28.04.2011