(neu: weitere Aussagen des Managements, Analysten, Kursentwicklung)
BAD NEUSTADT/SAALE (dpa-AFX) - Der fränkische Klinikbetreiber RHÖN-KLINIKUM
<RHK3.ETR> hat im ersten Quartal von gestiegenen Patientenzahlen profitiert und
mehr verdient als im Vorjahreszeitraum. Mit dem Start ins Geschäftsjahr 2009
zeigte sich das Management um Vorstandschef Wolfgang Pföhler und Finanzvorstand
Erik Hamann bei Vorlage der Zahlen für das erste Quartal am Donnerstag
zufrieden. Die Ziele für 2009 wurden bekräftigt. Mit einer neuen
Privatisierungswelle bei öffentlichen Krankenhäusern rechnet der im MDAX
<MDAX.ETR> notierte private Krankenhausbetreiber erst nach dem Superwahljahr
2009.
Die Rahmenbedingungen für den Krankenhausmarkt seien zwar weiterhin
herausfordernd. 'Wir haben in den vergangenen 20 Jahren unsere Ziele erreicht
und gehen davon aus, dies auch im Jahr 2009 zu tun?, sagte Hamann. Die Aktionäre
sollen eine höhere Dividende von 0,35 Euro nach 0,28 Euro im Vorjahr erhalten.
Zukünftig streben Vorstand und Aufsichtsrat an, 30 Prozent des Gewinns an die
Aktionäre auszuschütten. Die Aktie von RHÖN-KLINIKUM reduzierte bis zum Mittag
ihre Verluste und gab zuletzt 0,97 Prozent auf 15,32 Euro nach.
NEUE ÃœBERNAHMEWELLE ERST 2010 ERWARTET
RHÖN-KLINIKUM hat sich auf die Übernahme und Sanierung von öffentlichen
Kliniken spezialisiert. Das Unternehmen zählt neben den zu Fresenius <FRE3.ETR>
gehörenden Helios-Kliniken und Asklepios zu den drei großen
Krankenhausbetreibern in Deutschland. Die Finanz- und Wirtschaftskrise sorgt
nach Einschätzung von Analysten dafür, dass wieder mehr Krankenhäuser unter
Druck kommen und privatisieren müssen. Der Klinik-Betreiber habe dank seiner
niedrigen Verschuldung die Chance, die aktuelle Konjunkturschwäche für günstige
Ãœbernahmen zu nutzen, urteilten die Experten von Merrill Lynch. Zum
Bilanzstichtag lag die Nettoverschuldung unverändert bei 605,7 Millionen Euro.
Allerdings könnte die neue Privatisierungswelle erst nach Ablauf der
Bundestagswahl 2009 richtig in Fahrt kommen, erwarten Branchenexperten. Eine
Einschätzung, die Pföhler teilt: 'In 2010 werden die Folgen der Finanzkrise bei
den Kliniken, bei den Kommunen und bei den Ländern ankommen. Die Länder werden
sich fragen müssen, wie sie ihre Investitionen bei den Uni-Kliniken schultern
können', sagte der Vorstandschef am Donnerstag der Finanz-Nachrichtenagentur
dpa-AFX. Im ambulanten Bereich will der Konzern die Zahl seiner Arztzentren
(MVZ) weiter ausbauen. 2009 will die Gesellschaft auf 200 Kassenarztsitze kommen
nach 78 im Vorjahr.
2009 sollen sowohl Umsatz wie Überschuss weiter zulegen: Bei den Erlösen
rechnet der Konzern unverändert mit einem Umsatzanstieg auf 2,3 Milliarden Euro
(VJ: 2,13) - der Gewinn soll auf 125 bis 135 Millionen Euro wachsen (VJ: 122,6).
In den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahr konnte die RHÖN-KLINIKUM
AG den Konzerngewinn um 3,7 Prozent auf 30,7 Millionen Euro steigern.
Sonderbelastungen durch die Erstkonsolidierung der Kliniken Warburg und
Nordenham und gestiegene Energiekosten drückten dagegen das Ergebnis vor Zinsen
und Steuern (EBIT) um rund 2 Prozent auf 42,8 Millionen Euro. Analysten hatten
im Schnitt mit einem Anstieg auf 45,15 Millionen Euro gerechnet. Der Umsatz
verbesserte sich auf 559,1 Millionen Euro (VJ: 520,74)./ep/wiz
Weitere Informationen: www.dpa-AFX.de
Vorherige
Managers' Transactions & Directors' Dealings
| 23.04.2009