English
A A A
EN
Bereichsnavigation

Vorherige
Managers' Transactions & Directors' Dealings | 10.02.2012

ROUNDUP 3: Rhön erwartet mit HSK Umsatzplus - Gewinn allerdings rückläufig

(neu: weitere Aussagen des Managements)



BAD NEUSTADT A.D.SAALE (dpa-AFX) - Der private Krankenhausbetreiber

Rhön-Klinikum <RHK3.ETR> strebt mit der Übernahme von 49 Prozent an den

Wiesbadener Dr. Horst-Schmidt-Kliniken (HSK) einen weiteren Umsatzzuwachs an.

Zunächst wird die defizitäre Klinik aber eine Belastung für den MDax-Konzern

<MDAX.ETR> aus Franken. Der Konzerngewinn werde 2012 auf 145 Millionen Euro

zurückgehen, teilte der Helios-Konkurrent am späten Donnerstagabend mit. Im

Vorjahr standen dank einer Steigerung der Patientenzahl um rund zwölf Prozent

noch 161 Millionen Euro in den Büchern.



Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Wiesbaden hatte am Abend mit

großer Mehrheit dem Verkauf des Minderheitsanteils der (HSK) an den MDax-Konzern

zugestimmt. Rhön werde die Klinik wieder in die schwarzen Zahlen führen, sagte

Rhön-Klinikum-Chef Wolfgang Pföhler. Im Zuge der Beteiligung soll Rhön die

unternehmerische Verantwortung im größten Krankenhaus der hessischen

Landeshauptstadt übernehmen. Die Franken haben sich damit gegen die beiden

Konkurrenten - die Krankenhaustochter Helios des Medizinkonzerns Fresenius

<FRE.ETR> und die Sana Kliniken durchgesetzt.



Der Teilverkauf ist allerdings noch nicht in trockenen Tüchern, denn ein

anlaufendes Bürgerbegehren gegen den Verkauf könnte die Unterschrift um

entscheidende Wochen hinauszögern. Das Angebot des privaten Krankenhauskonzerns

Rhön gilt nur bis zum 31. März. Nach früheren Berichten wird die Stadt rund 300

Millionen Euro für die defizitäre Klinik erlösen und behält im Aufsichtsrat die

Mehrheit. Der neue Eigentümer wird etwa 100 Millionen Euro Altschulden der HSK

übernehmen.



Vor dem Verwaltungsgericht Wiesbaden musste sich die Stadt festlegen, den

Vertrag nicht vor einem Eilentscheid über die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens

zu unterzeichnen. Dieser Richterspruch wird für kommende Woche erwartet. Wer

hinter dem Bürgerbegehren steht, ist nach Angaben der Stadt nicht bekannt. Vor

Gericht wurde das Bündnis HSK Pro Kommunal von einem Anwalt vertreten. Die

HSK-Belegschaft und die Gewerkschaft Verdi billigen den Verkauf, den die große

Koalition von CDU und SPD eingeleitet hat.



Die Kartellbehörden müssen dem Einstieg noch zustimmen, teilte Rhön-Klinikum

weiter mit. Die Wiesbadener Klinik soll erstmals im zweiten Quartal 2012 in die

Konzernbilanz einfließen. In der HSK werden pro Jahr in 1.027 Betten rund 43.000

Patienten behandelt. Zuletzt lag der Umsatz des defizitären Krankenhauses mit

rund 3.100 Mitarbeitern bei über 200 Millionen Euro. Im Stadtgebiet betreibt die

Rhön-Klinikum AG bereits zwei Krankenhäuser, nämlich die Deutsche Klinik für

Diagnostik und die Aukamm-Klinik. Auch das Universitätsklinkum Gießen/Marburg

gehört zur Rhön-Gruppe.



Den Umsatz will Rhön-Klinikum 2012 unter Berücksichtigung der HSK auf 2,85

Milliarden nach 2,63 Milliarden Euro im vergangenen Jahr steigern. Das operative

Ergebnis (EBITDA) soll sich auf 350 Millionen Euro (VJ: 337) verbessern. Während

der Umsatz um 2,5 Prozent nach oben oder unten schwanken könne, rechnet Rhön bei

den Kennziffern für den Gewinn mit eine Schwankungsbreite von fünf Prozent nach

oben oder unten.



Rhön zählt neben Helios und dem Konkurrenten Asklepios zu den drei großen

privaten Krankenhausbetreibern in Deutschland. Bei den jüngsten Übernahmen in

Deutschland

- dem Verkauf der Damp-Gruppe sowie des Katholischen Klinikums Duisburg (KKD) -

hatte jedoch Helios den Zuschlag erhalten. 2009 hatte sich Rhön-Klinikum durch

eine Kapitalerhöhung brutto rund 460 Millionen Euro für Übernahmen

gesichert./ep/fko/he







Weitere Informationen: www.dpa-AFX.de

Experten finden

Unsere Kliniken

Kontakt

Tel: +49 9771 65-0

Cookies ändern