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Managers' Transactions & Directors' Dealings | 03.05.2012

ROUNDUP: Fresenius bereit für Rhön-Übernahme - Zuversichtlich für 2012

BAD HOMBURG (dpa-AFX) - Der vor der Übernahme des Konkurrenten Rhön-Klinikum

<RHK.ETR> stehende Medizinkonzern Fresenius <FRE.ETR> bleibt nach einem

Gewinnanstieg im ersten Quartal bei seiner optimistischen Prognose für 2012.

'Wir hatten ein exzellentes erstes Quartal und bleiben bei unseren Zielen, die

wir mit der Offerte für Rhön kommuniziert haben', sagte Fresenius-Chef Ulf M.

Schneider am Donnerstag bei Vorlage endgültiger Zahlen in einer

Telefonkonferenz. Fresenius drückt bei der vor einer Woche angekündigten

Übernahme des fränkischen Konkurrenten aufs Tempo. Nach Informationen der

Finanznachrichtenagentur dpa-AFX wollen die Bad Homburger das offizielle Angebot

für die Aktien des Mitbewerbers noch in dieser Woche an die Finanzaufsicht

weiterleiten. Ein Fresenius-Sprecher lehnte einen Kommentar dazu ab.



Fresenius will die detaillierten Unterlagen in der zweiten Maihälfte

veröffentlichen, hatte der Konzern mit dem überraschenden Übernahmeangebot

mitgeteilt. Die BaFin hat nach Eingang der Unterlagen 10 Werktage Zeit, um das

Angebot zu prüfen. Die Frist kann um weitere fünf Werktage verlängert werden.

Fresenius will den Konkurrenten übernehmen und den mit Abstand größten privaten

Krankenhauskonzern Deutschlands mit einem Umsatz von rund 6 Milliarden Euro und

rund 80.000 Mitarbeitern bilden. Den Abschluss der Transaktion streben die Bad

Homburger im 3. Quartal 2012 an.



Nach Angaben aus den Kreisen schnüren die Hessen ein Paket von 5 Milliarden

Euro. Dies setze sich zusammen aus 3,1 Milliarden Euro für die Übernahme und

knapp 800 Millionen Euro an zu übernehmenden Schulden von Rhön-Klinikum. Hinzu

kämen 1,3 Milliarden Euro, da eine Kreditfazilität für den Zukauf des

US-Generikaanbieters APP refinanziert werden soll. Finanzvorstand Stephan Sturm

war 2005 aus dem Investment Banking der Credit Suisse <CSGN.VTX> <CSX.ETR> zu

Fresenius gewechselt. Die gesamte Finanzierung werde durch Zusagen der Deutschen

Bank <DBK.ETR>, J.P. Morgan <JPM.NYS> <CMC.ETR>, Société Générale <PGLE.PSE>

<SGE.FSE>, Unicredit <UCG.AFF> <CRI.FSE> und der Credit Suisse abgesichert,

hatte Fresenius mitgeteilt.



Der Dax <DAX.ETR>-Konzern hatte seine Erwartungen vor einer Woche nach oben

geschraubt: Das Konzernergebnis soll währungsbereinigt um zwölf bis 15 Prozent

steigen. Auch beim Umsatz peilen die Hessen einen Zuwachs von zehn bis 13

Prozent an, wobei das obere Ende dieser Spanne angestrebt werde. Im Vorjahr

standen 16,5 Milliarden Euro in der Bilanz.



Nach endgültigen Zahlen steigerte Fresenius in den ersten drei Monaten den

Umsatz auf Konzernebene dank eines prozentual zweistelligen Umsatzplus der

Infusions- und Generikasparte Kabi und der Krankenhaustochter Helios um 13

Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis verbesserte sich um 18

Prozent auf 200 Millionen Euro. In den USA brachte das Unternehmen aus Bad

Homburg Anfang 2012 neue Produkte auf den Markt. Zudem profitierte der

Arbeitgeber von rund 160.000 Mitarbeitern weltweit von den anhaltenden

Lieferengpässen der Konkurrenz bei Nachahmermedikamenten (Generika).



Kräftig dazu beigetragen hat die ebenfalls im Dax notierte Tochter Fresenius

Medical Care (FMC)<FME.ETR>, die einen auch durch Zukäufe um 9 Prozent

gesteigerten Umsatz von 3,25 Milliarden US-Dollar (2,5 Mrd Euro) berichtete. Das

bereinigte Konzernergebnis lag mit 244 Millionen Dollar (186 Mio Euro) um 10

Prozent über dem Vorjahreswert. FMC profitierte auf dem wichtigen US-Markt von

höheren Zahlungen der Krankenversicherung: Die wichtige Kennziffer der

durchschnittlichen Vergütung pro Behandlung legte im ersten Quartal auf 353

US-Dollar gegenüber 348 US-Dollar im Vorjahreszeitraum zu.



Konkurrenten wie Asklepios oder auch Sana Kliniken könnten die Transaktion

mit dem Kauf eines Aktienpaketes von Rhön in die Länge ziehen, sagte eine andere

Quelle der dpa-AFX. Die Offerte steht vor einigen Hürden: Die höchste dürfte die

Mindestannahmequote von 90 Prozent sein, die in der Satzung von Rhön verankert

ist. Rhön-Gründer Eugen Münch unterstützt die Offerte von Fresenius. Er hält mit

seiner Familie 12,5 Prozent an dem fränkischen Unternehmen und ist zudem

Aufsichtsratsvorsitzender.



Fresenius ist in den vergangenen Jahren durch Übernahmen in Milliardenhöhe

gewachsen. Durch die Anfang 2012 abgeschlossenen Zukäufe des US-Dialysekonzerns

Liberty Dialysis und der norddeutschen Klinikkette Damp stieg die Verschuldung.

Ende März betrugen die Nettofinanzverbindlichkeiten 10,6 Milliarden Euro nach

9,2 Milliarden Euro Ende vergangenen Jahres. Damp wurde zum 31. März erstmals

konsolidiert.



Sollte der Kauf gelingen, würde der Verschuldungsgrad - das Verhältnis von

Nettofinanzverbindlichkeiten zum Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen

(EBITDA) - nach Angaben von Fresenius auf 3 bis 3,5 steigen. 2013 soll der

Verschuldungsgrad wieder im Zielkorridor von 2,5 bis 3 liegen./ep/men/wiz











Weitere Informationen: www.dpa-AFX.de

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