BAD NEUSTADT/SAALE (dpa-AFX) - Der fränkische Klinikbetreiber RHÖN-KLINIKUM
<RHK3.ETR> hat im ersten Quartal von gestiegenen Patientenzahlen profitiert und
mehr verdient als im Vorjahreszeitraum. 'Wir haben unsere Planziele 2008
erreicht und den Wachstumstrend im ersten Quartal 2009 fortgesetzt', sagte
Vorstandschef Wolfgang Pföhler am Donnerstag bei Vorlage endgültiger Zahlen für
2008 und für die ersten drei Monate. Die Ziele für 2009 wurden bestätigt. Die
Aktionäre sollen eine höhere Dividende von 0,35 Euro nach 0,28 Euro im Vorjahr
erhalten. Vorbörslich legte die Aktie von RHÖN-KLINIKUM um 0,90 Prozent auf
15,61 Euro zu.
Mit dem Start ins Geschäftsjahr 2009 zeigte sich das Management um Pföhler
und Finanzvorstand Erik Hamann zufrieden. Die Rahmenbedingungen für den
Krankenhausmarkt seien zwar weiterhin herausfordernd. RHÖN-KLINIKUM sei jedoch
optimistisch, die Ziele für 2009 erreichen zu können und sich vom klassischen
Klinikbetreiber hin zum integrierten Gesundheitsdienstleister entwickeln zu
können. Bisher verfügt der Konzern im ambulanten Bereich nach früheren Aussagen
des Finanzvorstandes über keinen Marktanteil. Ziel ist daher, die ambulanten
Arztzentren (MVZ) auszubauen.
PROGNOSE BEKRÄFTIGT
2009 sollen sowohl Umsatz wie Überschuss weiter zulegen: Bei den Erlösen
rechnet der Konzern unverändert mit einem Umsatzanstieg auf 2,3 Milliarden Euro
(VJ: 2,13) - der Gewinn soll auf 125 bis 135 Millionen Euro wachsen (VJ: 122,6).
In den ersten drei Monaten konnte die im MDAX <MDAX.ETR> notierte
RHÖN-KLINIKUM AG den Konzerngewinn um 3,7 Prozent auf 30,7 Millionen Euro
steigern. Sonderbelastungen durch die Erstkonsolidierung der Kliniken Warburg
und Nordenham drückten dagegen das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 2,1
Prozent auf 42,8 Millionen Euro. Von dpa-AFX befragte Analysten hatten im
Schnitt mit einem Anstieg auf 45,15 Millionen Euro gerechnet. Der Umsatz
verbesserte sich auf 559,1 Millionen Euro, nachdem der Klinikbetreiber im
Vorjahr 520,74 Millionen Euro ausgewiesen hatte.
RHÖN-KLINIKUM hat sich auf die Übernahme und Sanierung von öffentlichen
Kliniken spezialisiert. Das Unternehmen zählt neben den zu Fresenius <FRE3.ETR>
gehörenden Helios-Kliniken und Asklepios zu den drei großen
Krankenhausbetreibern in Deutschland.
Analysten sehen in dem Sparzwang des Staates bei öffentlichen Krankenhäusern
weiteres Potenzial für Übernahmen durch Klinikbetreiber wie RHÖN. Die Finanz-
und Wirtschaftskrise sorge dafür, dass wieder mehr Krankenhäuser unter Druck
kommen und privatisieren müssen, hieß es von mehreren Banken. Allerdings könnte
die neue Privatisierungswelle erst nach Ablauf der Bundestagswahl 2009 richtig
in Fahrt kommen./ep/wiz
Weitere Informationen: www.dpa-AFX.de
Vorherige
Managers' Transactions & Directors' Dealings
| 23.04.2009