BAD NEUSTADT (dpa-AFX) - Der Krankenhaus-Betreiber Rhön-Klinikum <RHK.ETR>
hat im ersten Quartal dank höherer Patientenzahlen Umsatz und Gewinn zweistellig
gesteigert. Mit dem Auftakt des Geschäftsjahres 2010 zeigte sich
Unternehmenschef Wolfgang Pföhler zufrieden. 'Wir sind solide in das neue Jahr
gestartet', sagte der Chef des MDax-Konzerns <MDAX.ETR> am Mittwoch laut
Mitteilung. Die guten Zahlen im ersten Quartal sind eine hervorragende Basis, um
unsere Prognose für das Geschäftsjahr 2010 zuverlässig zu erreichen', sagte
Finanzvorstand Erik Hamann und bestätigte die Ziele.
Erwartet werden trotz herausfordernder Rahmenbedingungen Umsätze von circa
2,6 Milliarden Euro und ein Gewinn in Höhe von circa 145 Millionen Euro mit
einer Bandbreite von jeweils 5 Prozent nach oben und unten. Auf den Gewinn
hätten neben den Ergebnissen der Tarifverhandlungen insbesondere die Gespräche
über Budgets mit Krankenkassen maßgeblichen Einfluss.
An der Börse kam das Zahlenset allerdings nicht so positiv an: Die Aktie
verlor im frühen Handel 2,84 Prozent auf 17,76 Euro. Die Zahlen des
Krankenhaus-Betreibers lagen zwar im Rahmen der Erwartungen, waren aber nach
Einschätzung eines Händlers 'wenig inspirierend'.
Der Ãœberschuss nach Minderheiten sei in den ersten drei Monaten um 11,7
Prozent auf 34,3 Millionen Euro und der Umsatz um 11,6 Prozent auf 624,2
Millionen Euro gestiegen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte
auf 46,8 Millionen Euro (VJ: 42,8) und lag damit leicht unter den Erwartungen
der von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragten Analysten. Im ersten
Quartal wurde die Patientenzahl um rund 13 Prozent gesteigert.
Mit der Kapitalerhöhung, die im August einen Bruttoerlös von 460 Millionen
Euro einbrachte, sieht sich der Konzern für weitere Zukäufe gut aufgestellt. Im
Zuge der Krise würden auch die öffentlichen Mittel für das Gesundheitswesen
knapper, sagte Pföhler. 'In Deutschland ist der Privatisierungsprozess zuletzt
fast zum Stillstand gekommen', sagte Analyst Ulrich Huwald von der Privatbank
M.M.Warburg. Der Knoten könne nach der Wahl in Nordrhein-Westfalen platzen.
Das Unternehmen führt nach Aussagen vom Februar zahlreiche Gespräche. Das
Unternehmen konnte bereits Ende 2009 mit der Ãœbernahme der Medigreif Gruppe sein
Versorgungsnetz um fünf Akutkrankenhäuser und zwei Medizinische
Versorgungszentren in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern ausbauen.
Rhön-Klinikum hat sich auf die Übernahme und Sanierung von öffentlichen
Kliniken spezialisiert. Das Unternehmen zählt neben den zu Fresenius <FRE3.ETR>
gehörenden Helios-Kliniken und dem Konkurrenten Asklepios zu den drei großen
Krankenhausbetreibern in Deutschland. Aktuell betreibt der Konzern bundesweit 53
Kliniken an 42 Standorten sowie 29 Medizinische Versorgungszentren./ep/fn/zb
Weitere Informationen: www.dpa-AFX.de
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| 28.04.2010