BAD NEUSTADT (dpa-AFX) - Der Klinikbetreiber Rhön-Klinikum <RHK3.ETR> hat im
dritten Quartal deutlich mehr umgesetzt und seinen Gewinn stärker gesteigert als
erwartet. Ausschlaggebend war dafür erneut die Erstkonsolidierung von Kliniken.
Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte die Rhön-Klinikum AG am Donnerstag.
Vorstandschef Wolfgang Pföhler zeigte sich zuversichtlich, dass der Konzern
die Belastungen aus der Gesundheitsreform kompensieren könne. Bei der
Privatisierung von Universitätskliniken befinde sich das Unternehmen 'in einer
führenden Wettbewerbsposition', hieß es. Derzeit sei man in einigen
Bieterverfahren mit dem Ãœbernahmezeitpunkt 1. Januar 2007 im Wettbewerb. Aktuell
betreibt Rhön-Klinikum an 34 Standorten 45 Krankenhäuser mit knapp 14.700 Betten
und beschäftigt mehr als 30.000 Menschen.
Die Aktie des Klinikbetreibers verlor bis zum frühen Nachmittag gegen den
MDAX<MDAX.ETR>-Trend 1,45 Prozent auf 34,00 Euro. Damit war sie viertschwächster
Wert in dem Index. Zum Wochenanfang hatte sie noch weniger als 33 Euro gekostet.
KLINIK-UMSTRUKTURIERUNG VERLÄUFT PLANMÄSSIG
Vize-Vorstandschef Gerald Meder sagte, die Umstrukturierung des
Universitätsklinikums Gießen/Marburg verlaufe planmäßig. Für das Gesamtjahr
bestätigte Rhön-Klinikum ihre Prognosen und erwartet weiterhin Umsatzerlöse in
Höhe von 1,9 Milliarden Euro, einen Konzerngewinn von 93,0 Millionen Euro und
ein Ergebnis je Aktie von 1,72 Euro.
Den Umsatzanstieg in den ersten neun Monaten um 36,7 Prozent auf 1,43
Milliarden Euro verdanke die Gruppe vor allem der Erstkonsolidierung der
Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH und zwei weiteren Kliniken, der
Frankenwaldklinik in Kronach und dem Heinz-Kalk-Krankenhaus in Bad Kissingen,
wie Finanzchef Dietmar Pawlik sagte. Intern sei Rhön-Klinikum um 3,6 Prozent
gewachsen.
NEUNMONATS- UND QUARTALS-DETAILS
Der Konzerngewinn wuchs in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 4,5
Prozent auf 70,1 Millionen Euro, der Gewinn je Aktie betrug 1,29 Euro. Im
dritten Quartal stieg der Umsatz des Krankenhausbetreibers wie von Analysten
erwartet von 356,4 auf 489,8 Millionen Euro. Der Konzerngewinn wuchs
überraschend deutlich von 21,8 auf 24,5 Millionen Euro.
Rhön-Klinikum verbuchte im Zeitraum Januar bis September einen
'überproportionalen Anstieg des Materialaufwandes'. Auch der Personalaufwand
fiel deutlich höher als im Vorjahr aus. Die Gesellschaft begründete dies mit den
im laufenden Jahr neu konsolidierten Kliniken. Hier könnten die Strukturen noch
verbessert werden, um Einsparungen zu erreichen./sbi/she/sm/sk
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| 26.10.2006