FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Klinikbetreiber RHÖN-KLINIKUM <RHK.ETR> hat seine
Prognose für das laufende Geschäftsjahr bestätigt und vor den Aktionären für die
geplante Kapitalerhöhung geworben. Mit der Kapitalerhöhung von bis zu 500
Millionen Euro will der MDAX-Konzern <MDAX.ETR> die Voraussetzung für weiteres
Wachstum schaffen, wiederholte RHÖN-KLINIKUM-Chef Wolfgang Pföhler Aussagen von
Ende Mai. RHÖN-KLINIKUM rüstet sich damit für die sich abzeichnende
Privatisierungswelle im Krankenhaussektor ab 2010. Zusätzlich zur Krise komme
der konjunkturelle Abschwung, so Pföhler. In der Folge würden die
Steuereinnahmen rasant sinken.
?Für den weiteren Jahresverlauf sind wir optimistisch?, sagte Konzernchef
Pföhler am Mittwoch in der Frankfurter Jahrhunderthalle. 2009 sollen sowohl
Umsatz wie Überschuss weiter zulegen: Bei den Erlösen rechnet der Konzern
unverändert mit einem Umsatzanstieg auf 2,3 Milliarden Euro(VJ: 2,13) - der
Gewinn soll auf 125 bis 135 Millionen Euro wachsen (VJ: 122,6). Die Aktionäre
sollen für das abgelaufene Geschäftsjahr eine höhere Dividende von 0,35 Euro
nach 0,28 Euro (2007) erhalten. Zukünftig streben Vorstand und Aufsichtsrat an,
30 Prozent des Gewinns an die Aktionäre auszuschütten.
RHÖN-KLINIKUM hat sich auf die Übernahme und Sanierung von öffentlichen
Kliniken spezialisiert. Das Unternehmen zählt neben den zu Fresenius <FRE3.ETR>
gehörenden Helios-Kliniken und Asklepios zu den drei großen
Krankenhausbetreibern in Deutschland. Die Finanz- und Wirtschaftskrise sorgt
nach Einschätzung von Analysten dafür, dass wieder mehr Krankenhäuser der
öffentlichen Hand unter Druck kommen und privatisieren müssen. Der private
Klinik-Betreiber habe dank seiner niedrigen Verschuldung die Chance, die
aktuelle Konjunkturschwäche für günstige Übernahmen zu nutzen, urteilten
Analysten. RHÖN-KLINIKUM hat seit 1989 mehr als 35 Krankenhäuser übernommen.
Die Kapitalerhöhung werde derzeit vorbereitet und solle zeitnah - wenn und
soweit es die Kapitalmärkte zulassen - in der zweiten Jahreshälfte durchgeführt
werden. Die Kapitalerhöhung sei zugleich ein Signal und ein Angebot an die
Bundesländer, Städte und Gemeinden, sagte Pföhler. Bereits vor der Krise sei der
Investitionsstau in den deutschen Kliniken nach Aussagen der RHÖN-KLINIKUM AG
auf bis zu 50 Milliarden Euro angewachsen. Als Ankeraktionär werde der
Unternehmensgründer und derzeitige Aufsichtsratsvorsitzende Eugen Münch an der
Kapitalerhöhung teilnehmen./ep/wiz
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| 10.06.2009