BAD NEUSTADT (dpa-AFX) - Der private Krankenhausbetreiber Rhön-Klinikum
<RHK3.ETR> hat den Konzerngewinn in den ersten sechs Monaten dank eines
steuerlichen Einmaleffekts deutlich stärker als den Umsatz gesteigert. 'Die
Ergebnisse des ersten Halbjahres zeigen, dass wir uns gut und richtig auf die
Herausforderungen der neuen politischen Vorgaben vorbereitet haben', sagte
Konzernchef Wolfgang Pföhler am Donnerstag laut Mitteilung. Der nach dem Aus
eines Projekts mit Siemens <SIE.ETR> Mitte Juli bestätigte Ausblick wurde nach
dem Umsatz- und Ergebnisplus in den ersten sechs Monaten bekräftigt.
Von Januar bis Juni stieg der Konzerngewinn vor Minderheiten um 18,6 Prozent
auf 84,2 Millionen Euro. Nach Minderheiten stand ein Gewinn von 81,8 Millionen
Euro in den Büchern - ein Plus von rund einem Fünftel. Für den im Vergleich zum
Umsatz deutlich stärkeren Anstieg war unter anderem ein steuerlicher Effekt in
Höhe von neun Millionen Euro aus dem Abschluss von Ergebnisabführungsverträgen
mit vier Konzernkliniken verantwortlich. Dieser wurde im zweiten Quartal
verbucht.
Im frühen Handel legte die Rhön-Klinikum-Aktie um 1,14 Prozent auf 16,84
Euro zu und entwickelte sich damit etwas schwächer als der Vergleichsindex, der
1,44 Prozent über dem Vortagesschluss lag. Händler sprachen von 'gemischten
Zahlen'.
Der Umsatz legte im ersten Halbjahr um 2,8 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro
zu, während das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um rund
sieben Prozent auf 161,7 Millionen Euro stieg. Rhön traf damit die Erwartungen
der von dpa-AFX befragten Analysten. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)
legte um rund vier Prozent auf 102,3 Millionen Euro zu und verfehlte damit
leicht die Markterwartungen. Die Einstellung des Projekts der
Partikeltherapie-Anlage mit Siemens werde zu außerordentlichen Abschreibungen in
Höhe von 17 Millionen Euro im laufenden Geschäftsjahr führen, hieß es im
Zwischenbericht.
Rhön schaut sich derzeit nach weiteren Übernahmemöglichkeiten um. Der
Konzern sei in mehreren Akquisitionsverfahren über stationäre und ambulante
Einrichtungen engagiert. Details wurden nicht genannt. Für das laufende Jahr
erwartet der Konkurrent der zum Fresenius-Konzern <FRE.ETR> gehörenden
Krankenhaussparte Helios ohne weitere Zukäufe einen Anstieg des Umsatzes um vier
Prozent auf etwa 2,65 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) soll auf
340 Millionen Euro und der Konzerngewinn vor Minderheiten auf 160 Millionen Euro
steigen. Überschuss und EBITDA des Helios-Konkurrenten können in einer
Bandbreite von plus/minus fünf Prozent um diesen Wert schwanken.
Im ersten Halbjahr stieg die Patientenzahl um 12,1 Prozent auf mehr als 1,1
Millionen. Zum Konzern gehören bundesweit 53 Kliniken an 43 Standorten sowie 35
Medizinische Versorgungszentren./ep/jha/tw
Weitere Informationen: www.dpa-AFX.de
Vorherige
Managers' Transactions & Directors' Dealings
| 04.08.2011