WIESBADEN (dpa-AFX) - Der Teilverkauf der Wiesbadener Horst-Schmidt-Kliniken
(HSK) an die Rhön Klinikum AG <RHK.ETR ist weiter in der Schwebe. Zwar stimmte<br />
die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend mit großer Mehrheit der
Privatisierung von 49 Prozent der HSK zu, ein anlaufendes Bürgerbegehren gegen
den Verkauf könnte die Unterschrift aber um entscheidende Wochen hinauszögern.
Das Angebot des privaten Krankenhauskonzerns gilt nur bis zum 31. März. Nach
früheren Berichten wird die Stadt rund 300 Millionen Euro für die defizitäre
Klinik erlösen und behält im Aufsichtsrat die Mehrheit. Der neue Eigentümer wird
etwa 100 Millionen Euro Altschulden der HSK übernehmen.
Vor dem Verwaltungsgericht Wiesbaden musste sich die Stadt festlegen, den
Vertrag nicht vor einem Eilentscheid über die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens
zu unterzeichnen. Dieser Richterspruch wird für kommende Woche erwartet. Wer
hinter dem Bürgerbegehren steht, ist nach Angaben der Stadt nicht bekannt. Vor
Gericht wurde das Bündnis HSK Pro Kommunal von einem Anwalt vertreten. Die
HSK-Belegschaft und die Gewerkschaft Verdi billigen den Verkauf, den die große
Koalition von CDU und SPD eingeleitet hat.
Sollte das Gericht das Bürgerbegehren zulassen, hätten die
Privatisierungsgegner acht Wochen Zeit, um die etwa 6.000 notwendigen
Unterschriften für einen Bürgerentscheid zu sammeln und die Unterlagen
einzureichen. Damit könnte das Angebot hinfällig werden. Die Rhön Klinikum AG
wollte sich im Lauf des Abends zu der neuen Lage äußern./fko/DP/he
Weitere Informationen: www.dpa-AFX.de
Vorherige
Managers' Transactions & Directors' Dealings
| 09.02.2012