BAD HOMBURG (dpa-AFX) - Der Medizinkonzern Fresenius <FRE.ETR> sieht sich
auch nach der angekündigten Milliarden-Offerte für den fränkischen Konkurrenten
Rhön-Klinikum <RHK.ETR> finanziell stark genug für weitere Zukäufe. 'Wenn
Gelegenheiten kommen, dann möchten wir flexibel sein. Das haben wir auch dieses
Mal in unserem Finanzierungskonzept berücksichtigt', sagte Vorstandschef Ulf
Schneider in einem Interview mit 'Euro am Sonntag'. Fresenius geht allerdings
davon aus, dass die Profitabilität des Gesamtkonzerns nach dem Deal zurückgeht.
'Rein rechnerisch ist es so, dass durch die Verstärkung des
Krankenhausgeschäfts die durchschnittliche EBIT-Marge des Konzerns sinkt', sagte
Schneider. Er betonte zugleich die gute Kapitalrendite und das vergleichsweise
niedrige Risiko des Krankenhausgeschäfts. Fresenius will mindestens 90 Prozent
der Rhön-Aktien übernehmen. 'Wenn es nicht zu den 90 Prozent reicht, dann wird
das Angebot hinfällig', sagte Schneider. Nach Angaben aus Kreisen schnüren die
Hessen ein Paket von 5 Milliarden Euro. Im Zusammenschluss mit der
Fresenius-Kliniktochter Helios entstünde der mit Abstand größte private
Klinikkonzern Deutschlands.
Nach jüngst veröffentlichten Zahlen rechnet Fresenius damit, dass das
Konzernergebnis in diesem Jahr um 12 bis 15 Prozent steigen und der Umsatz um 10
bis 13 Prozent über dem Wert aus 2011 liegen wird. Für das erste Quartal
bestätigte Fresenius einen Umsatz von 4,4 Milliarden Euro (plus 13 Prozent) und
ein Konzernergebnis von 200 Millionen Euro (plus 18 Prozent)./him/DP/edh
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| 06.05.2012