BAD NEUSTADT/SAALE (dpa-AFX) - Der Klinikbetreiber Rhön Klinikum <RHK3.ETR>
hat im ersten Halbjahr von der Übernahme des Universitätsklinikums
Gießen/Marburg profitiert und Umsatz wie auch Ergebnis gesteigert. Konzernchef
Wolfgang Pföhler bekräftigte am Donnerstag den Ausblick wonach 2007 mit einem
Umsatzanstieg auf zwei Milliarden Euro und einem Überschuss in Höhe von 102
Millionen Euro gerechnet werde. 2006 hatte der fränkische Konzern einen Umsatz
in Höhe von 1,9 Milliarden Euro und einen durch Sondereffekte geprägten Gewinn
von 109,1 Millionen Euro ausgewiesen.
Mit Hilfe des bereits 2006 auf den Weg gebrachten Zehn-Punkte-Programms
werde Rhön Klinikum im laufenden Geschäftsjahr die Sonderbelastungen in Höhe von
39 Millionen Euro durch Gesetzesänderungen aus dem Sanierungsbeitrag der
Krankenhäuser und die Mehrwertsteuererhöhung vollständig kompensieren können,
hieß es im Geschäftsbericht zum Halbjahr. Im ersten Halbjahr hätten verschiedene
gesetzgeberische Maßnahmen wie beispielsweise die Erhöhung der Umsatzsteuer den
Konzern mit rund 19,5 Millionen Euro belastet. Diese Belastungen seien jedoch
vollständig kompensiert worden.
Im frühen Handel hielten sich Rhön-Klinikum-Titel mit einem Minus von 1,22
Prozent auf 20,25 Euro etwas besser als der MDAX. Analystin Christa Bähr von der
DZ-Bank rechnet frühestens im dritten Quartal mit einer möglichen Anhebung der
Konzerngewinnprognose wegen eines zu erwarteten positiven Steuereffekts. Es
zeige sich, dass das Unternehmen operativ gut unterwegs sei. Positiv sei auch
die Entwicklung beim Klinikum Gießen/Marburg. Bähr hat die Aktie mit 'Buy'
eingestuft.
RHÖN KLINIKUM KNACKT UMSATZMILLIARDE - ÜBERSCHUSS STEIGT
Für die Monate Januar bis Juni sei das Ergebnis vor Zinsen und Steuern
(EBIT) um 9,7 Millionen Euro auf 80,8 Millionen Euro gestiegen, teilte die im
MDAX notierte Gesellschaft am Donnerstag mit. Von dpa-AFX befragte Analysten
hatten im Schnitt mit einem Anstieg auf 81,48 Millionen Euro gerechnet.
Angetrieben durch die Konsolidierung des Universitätsklinikums Gießen und
Marburg knackte die Gesellschaft die Umsatzmilliarde und wies einen Erlös in
Höhe von 1,007 Milliarden Euro nach 938,0 Millionen Euro im Vorjahr aus. Unter
dem Strich steigerte Rhön Klinikum den Gewinn auf 52,6 Millionen Euro (VJ:
45,6). Für den Überschuss hatten die befragten Branchenexperten im Schnitt einen
Anstieg auf 50,25 Millionen Euro vorausgesagt. Beim Umsatz lagen die Erwartungen
bei 1,012 Milliarden Euro.
Zu der Entwicklung im ersten Halbjahr habe insbesondere der vollständige
Abbau der das Konzernergebnis belastenden Verluste der Universitätsklinikum
Gießen und Marburg beigetragen, teilte der Klinikbetreiber weiter mit. Im ersten
Halbjahr 2007 habe die Gesellschaft die Gewinnschwelle erreicht und einen
Überschuss von 400.000 Euro nach einem Vorjahresfehlbetrag in Höhe von 5,6
Millionen Euro erwirtschaftet. 'Die positive Entwicklung der
Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH manifestiert sich nun auch in den
Ergebniszahlen immer deutlicher. Wir sind überzeugt, den positiven Trend im
zweiten Halbjahr fortsetzen zu können', sagte der stellvertretende
Rhön-Klinikum-Chef Gerald Meder. Zum 30. Juni 2007 wurden insgesamt 46 Kliniken
mit 14.861 Betten/Plätzen an 35 Standorten in neun Bundesländern konsolidiert.
Rhön Klinikum verfügt nach eigenen Angaben über einen Marktanteil von rund 3
Prozent.
Im zweiten Quartal konnte Rhön Klinikum das Ergebnis vor Zinsen und Steuern
von 35,3 Millionen Euro auf 40,4 Millionen Euro steigern. Der Umsatz verbesserte
sich auf 505,0 Millionen Euro (Prog. 510,7), während die Gesellschaft einen
Konzerngewinn in Höhe von 27,4 Millionen Euro (VJ: 22,9) auswies. Während auf
Quartalsbasis der Überschuss leicht über den Analystenprognosen lag, lagen die
Prognosen für Umsatz (510,7) und EBIT (41,08) etwas über den ausgewiesenen
Werten./ep/cs
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| 09.08.2007