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Marburger Ionenstrahltherapie-Zentrum (MIT) | 16.05.2024

2.500ster Patient am Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum

Die außergewöhnliche Technik der Ionenstrahltherapie bietet einer Vielzahl von Tumorerkrankungen eine besonders schonende und hochpräzise Therapiemöglichkeit. Das Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum (MIT) am Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) ist eines von zwei Zentren in Deutschland, das onkologischen Patienten die Möglichkeit neben einer Protonen- auch eine Schwerionenbestrahlung mit Kohlenstoff anbietet. Beide Bestrahlungsformen führen bei den Tumorzellen im Zielgebiet zu einem DNA-Schaden. Nur wenn dieser nicht mehr von den Zellen repariert werden kann, führt er zum Zelltod und damit zum Absterben des Tumors.

Seit 2015 bietet das Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum die Partikeltherapie zur Behandlung von Tumorpatienten an. Im April 2024 wurde nun der 2.500ste onkologische Patient am MIT bestrahlt. Die Patientenzahlen wachsen kontinuierlich...

Patientenanfragen aus dem Ausland sind stark ansteigend.

Da die Ionenstrahltherapie mit Kohlenstoffionen weltweit an nur neun Zentren angeboten wird, wächst auch das Interesse von ausländischen Patienten an der Partikeltherapie am MIT. Über das International-Office am Universitätsklinikum Marburg gehen nun immer häufiger ausländische Anfragen von Tumorpatienten ein. Prof. Dr. Sebastian Adeberg, Direktor der Klinik für RadioOnkologie und Strahlentherapie am Universitätsklinikum Gießen und Marburg Standort Marburg und des Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrums, prüft mit seinem Team jeden individuellen Befund und entscheidet in einem Experten-Tumorboard, ob eine Behandlung am MIT in Frage kommt und für den jeweiligen Patienten von Vorteil ist. Aber auch bundesweit steigt das Interesse an einer Therapie am MIT. Fachärzte empfehlen immer häufiger ihren Patienten die Möglichkeit einer Ionenstrahltherapie.

Was macht diese innovative Behandlungsmethode so einzigartig?

Krebspatienten, die sehr hohe Strahlendosen benötigen, z. B. bei tief im Körper sitzenden oder von empfindlichen Geweben umgebenen Tumoren, profitieren von der exakten Strahlendosis und der besonders schonenden, hochpräzisen und effizienten Therapie. Mit der Partikeltherapie können Risikoorgane optimal geschont werden. Vor allem für relativ strahlenresistente Tumore, die sich in der Nachbarschaft von kritischen und empfindlichen Strukturen befinden, eignet sich dieses Verfahren. Auch Kinder haben durch die deutlich geringere Dosisbelastung Vorteile und die Begleitrisiken können spürbar gesenkt werden.

Bei einigen Tumorarten kann die gängige Photonenbestrahlung auch mit der Partikeltherapie ergänzt werden. Hierbei spricht man von einer Boosttherapie.

Neben der alleinigen Bestrahlung, bei der die Partikeltherapie am MIT in Marburg stattfindet, gibt es auch eine ganze Reihe von Indikationen, bei denen die Partikeltherapie ergänzend zu einer Photonentherapie eingesetzt werden kann.

Wann sich eine Partikeltherapie für einen Patienten eignet, wird in den Tumorboards des Universitätsklinikums Marburg (UKGM) entschieden.

Das MIT ist als Teil eines großen zertifizierten onkologischen Zentrums im UKGM vertreten, das unterschiedlichste Tumorboards beinhaltet. Darüber hinaus sind unsere Experten national und international wissenschaftlich eng vernetzt.

Zitat Prof. Dr. Sebastian Adeberg: "Die Ionenstrahltherapie am MIT bietet eine einzigartige Möglichkeit, Tumoren hochpräzise und schonend zu behandeln. Durch unsere Expertise und die Möglichkeit der Kohlenstoffionenbestrahlung können wir besonders wirkungsvoll auch schwierige Tumore bekämpfen und dabei gesundes Gewebe bestmöglich schonen."

Ionenstrahltherapie am MIT

Bei der Ionenstrahltherapie werden geladene Ionen statt der sonst in der Strahlentherapie üblichen Photonen genutzt. Für die Behandlung stehen am MIT sowohl Protonen (positiv geladene Wasserstoffatome) als auch Kohlenstoffionen zur Verfügung. Für beide Teilchen gilt, dass man ihre Wirkung millimetergenau auf das Tumorgewebe ausrichten kann. Die Teilchen werden so beschleunigt, dass sie ihre Wirkung ganz gezielt im Tumor abgeben und das umliegende Gewebe nicht oder kaum belasten. Neben der physikalisch präziseren Dosisdeposition sind die Kohlenstoffionen auch biologisch effektiver. Sie können bestimmte Tumorarten besser abtöten als Protonen oder Photonenstrahlen. Diese höhere biologische Wirksamkeit hilft insbesondere bei bestimmten strahlenunempfindlichen Tumoren. Mit diesem organerhaltenden Verfahren wurden neben Hirn- und Kopf-Hals-Tumoren vielversprechende Ergebnisse auch bei Nasennebenhöhlen- und Nasenhaupthöhlen-Karzinomen erzielt. Weitere Indikationen sind bestimmte Formen des Pankreaskarzinoms und des retroperitonealen Sarkoms sowie Tumorrezidive.

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