In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von Herrn Dr. Ulrich Niedermeyer, der als langjähriger Chefarzt fast 25 Jahre mit großem Engagement die Geschicke und Entwicklung der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum Frankfurt (Oder) sowie als Ärztlicher Direktor entscheidend mitgestaltet hat.
Dr. Niedermeyer kam 1995 nach Frankfurt (Oder), um die Leitung des Fachbereiches zu übernehmen. Sein Medizinstudium absolvierte er in Hamburg, gefolgt von Stationen in Regensburg, Hannover, Timmendorfer Strand, Hong Kong, Buchholz/Nordheide und Hamburg.
Als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie für Innere Medizin widmete er sich insbesondere der psychosomatischen Schnittstelle beider Disziplinen. Sein Verständnis einer zeitgemäßen Psychiatrie war stets sozialpsychiatrisch geprägt, wobei ihm das Wohl benachteiligter Menschen sehr am Herzen lag. Sein medizinisches Wirken stellte er stets in den Dienst der ihm anvertrauten Patientinnen und Patienten, der Aus-und Weiterbildung des ärztlichen Nachwuchses und in die stetige Weiterentwicklung seiner Abteilung sowie des Klinikums.
Seit 2006 war er als Vorstandsmitglied der Berliner Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie (BGPN) tätig und prägte die Gesellschaft mit seiner offenen, stets freundlichen Art und seiner kreativen Beteiligung.
Als Sprecher der Chefärztinnen und Chefärzte aller 18 psychiatrischen Kliniken in Brandenburg gestaltete er maßgeblich die Neuausrichtung der psychiatrischen Versorgung des Bundeslandes und arbeitete eng mit der Politik zusammen. Zudem war er Mitglied des Berliner Chefärztekreises.
Nach seinem Eintritt in den Ruhestand Ende 2019 blieb seine Expertise erhalten. Er beriet das Klinikum und unterstützte mannigfaltig das Land Brandenburg unter anderem mit der Durchführung einer psychiatrischen Sprechstunde für den Strafvollzug.
Dr. Niedermeyer verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 76 Jahren im Kreise seiner Familie. Sein Tod hinterlässt eine große Lücke. Als großer Menschenfreund, herausragender Arzt und Lehrer, politisch und sozial engagierter Mensch werden wir seine Lebensfreude sehr vermissen.
Unser großes Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Angehörigen.
