12.07.2017 - Den ersten Präventions- und Gesundheitstag richtete die Neurologische Klinik am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt am vergangenen Wochenende aus. Neben einem aktiven Programm mit einer ganzen Reihe an Workshops lockten insbesondere die spannenden Vorträge eine große Anzahl an Besuchern. Nach der Begrüßung durch den Ärztlichen Direktor der Neurologischen Klinik Prof. Dr. Bernd Griewing stieg Dr. Rainer Kuhn mit seinem Vortrag zum gesunden Lebensstil direkt in das Thema ein und nahm die Zuhörer mit in eine Epoche weit vor unserer Zeit.
Das Geheimnis eines gesunden Lebensstils
„Genetisch sind wir Steinzeitmenschen. Unser Erbgut hat sich in den letzten 30 000 Jahren nicht mehr verändert, aber wir leben nicht mehr art-gerecht“ veranschaulichte der Ärztliche Direktor der RHÖN-Kreisklinik seinen Vortrag mit passendem Bildmaterial. Ein Mädchen, das heute geboren werde, habe eine durchschnittliche Lebenserwartung von 93 Jahren, ein Junge von 90 Jahren, verwies er auf eine Auswertung des Statistischen Bundesamtes. „Wir werden zwar immer älter, aber die Zahl chronischer Erkrankungen im Alter nimmt auch immer weiter zu. Durch einen gesunden Lebensstil ließen sich 90% aller Fälle von Diabetes mellitus Typ II vermeiden, 80% der Herz-Kreislauf-Erkrankungen, 50% der Schlaganfälle und immerhin auch 36% der Krebserkrankungen“, gibt der Experte zu bedenken und gibt den Zuhörern drei einfache Grundregeln mit auf den Weg: „1. Bewegung, Bewegung, Bewegung! 2. Niemals rauchen und Alkohol nur in maßvollen Mengen (Männer 20g, Frauen max. 10g/Tag); 3. Die Ernährung vielseitig mit reichlich Gemüse und Obst, mehr Fisch und mit weniger rotem Fleisch, weniger Fett und mehr Olivenöl (mediterrane Diät), - das ist das Geheimnis!“
Ist das Leben noch im Gleichgewicht?
Stressassoziierte Störungen, Bewältigungsstrategien und hilfreiche Techniken zur Prävention stellte der Ärztliche Direktor der Psychosomatischen Klinik Prof. Dr. Martin Siepmann anschaulich in seinem Vortrag dar. „Stressreaktionen sind normale Anpassungsvorgänge an Belastungen, die oftmals alltäglich und unausweichlich sind. Die Frage ist, in welchem Ausmaß Stress besteht und ob das Leben dadurch aus dem Gleichgewicht gerät“, gab er zu bedenken.
Das „Handmaß“ zur Orientierung für eine ausgewogene Ernährung
Dass ausgewogene Ernährung keine Kunst und dennoch ein Genuss sein kann, zeigte Dr. Nagham Soda in ihrem Vortrag zur gesunden Ernährung. „Anhand einer Ernährungspyramide ist die vollwertige und ausgewogene Ernährung kinderleicht. Die Portionsgröße orientiert sich dabei an dem, was in die eigene Hand passt“, gibt die Medizinerin den Zuhörern als Tipp mit auf den Weg.
Die Diagnostik von Herz- und Kreislauferkrankungen widmet sich schwerpunktmäßig der koronaren Herzerkrankung, dem Herzklappenfehler, der Herzinsuffizienz und den Herzrhythmusstörungen. Chefarzt Prof. Dr. Sebastian Kerber widmete sich in seinem Vortrag den umfangreichen Diagnoseprogrammen. Die heutigen Verfahren liefern exakte Erkenntnisse über die zugrunde liegende Herzerkrankung und bieten direkt im Anschluss die Möglichkeit, eine Therapieintervention durchzuführen.
Krankheiten vermeiden um dem Schlaganfall vorzubeugen
Erkrankungen wie Bluthochdruck, ein erhöhter Cholesterinspiegel, Vorhofflimmern oder Diabetes steigern nachweislich das Risiko für einen Apoplex. „Will man effektiv einem Schlaganfall vorbeugen, muss man also solche Erkrankungen behandeln“, erläuterte der Leiter der Stroke-Unit, Oberarzt Dr. Hassan Soda. „Beherzigen Sie zum Beispiel konkrete Ratschläge hinsichtlich Ihrer Ernährung und Bewegung. So können Sie nicht nur Blutdruck-, Blutzucker- und Cholesterinwerte verbessern, sondern zugleich auch Folgeerkrankungen wie einem Schlaganfall vorbeugen.“
Erhöhtes Sturzrisiko bei Demenz
Auch der Chefarzt in der Neurologischen Klinik Prof. Dr. Dipl.-Psych. Matthias Keidel rät zur Prävention zu einem belastungsangepassten Bewegungsprogramm. „Da das Sturzrisiko mit möglichen Verletzungsfolgen bei Demenz um das 20-fache erhöht ist, sollte die körperliche Aktivität auch mit Übungen zur Verbesserung der Koordination und des Gleichgewichtes verbunden werden“, gibt der Schmerzexperte seinen Zuhörern einen wichtigen Ratschlag mit auf den Weg.
„Die Vielzahl an Einflüssen, mit der die Bewegung auf unseren Körper einwirkt, macht deren Notwendigkeit eindrucksvoll verständlich“, stellte Therapieleiter Jürgen Steiner die Vielfältigkeit der Bewegung zur Prävention von Krankheiten in seinem Vortrag klar.
Bewegung, Ernährung Entspannung auch bei Schaufensterkrankheit präventiv
PD Dr. Thomas Schmandra, Chefarzt für Gefäßchirurgie, verwies auch in seinem Fachgebiet auf die Möglichkeiten der Prävention durch Bewegung, Entspannung und eine ausgewogene Ernährung. In welchen unterschiedlichen Symptomen sich die sog. Schaufensterkrankheit in den einzelnen Schweregraden äußert erfuhren die Zuhörer ebenso wie die Möglichkeiten, die in der Therapie zur Verfügung stehen.
Pressekontakt:
Annekatrin Höppner
Leitung Standortkommunikation
RHÖN-KLINIKUM AG
Campus Bad Neustadt
Tel.: 09771 67-1596
E-Mail: annekatrin.hoeppner(at)rhoen-klinikum-ag.com