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RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt | 07.03.2016

„Ich habe vergessen, Sport zu machen!“ – Bewegung schützt - nicht nur vor Demenz

Zum 2. Sportmedizinischen Symposium am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt vereinten die Kardiologen der Herz- und Gefäß-Klinik einmal mehr hochkarätige Spitzenmediziner zu spannenden Vorträgen. Über 100 Zuhörer lauschten den Vorträgen aus den unterschiedlichen Fachdisziplinen. „Wir freuen uns über das rege Interesse am Sportsymposium, bei dem die Fachleute des RHÖN-KLINIKUM Campus einmal von Kopf bis Fuß den Sportler behandeln“, begrüßte Jochen Bocklet (Geschäftsführer am RHÖN-KLINIKUM Campus) die Referenten und Gäste.

Der erste Teil der Veranstaltung stand unter dem Thema „Sport und Bewegungsapparat“. Unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Jörg van Schoonhoven (Chefarzt Handchirurgie) sowie Priv.-Doz. Dr. Renée Andrea Fuhrmann (Chefärztin Fußchirurgie) wurden Probleme an Schulter, Ellenbogen, Hand und Achillessehne unter sportlichen Aspekten betrachtet und diskutiert. „Nur ein geringer Anteil an Patienten, die wegen eines sogenannten Tennisarms behandelt werden, sind auch tatsächlich Sportler“, stellt Prof. Dr. Karl Josef-Prommersberger (Chefarzt Handchirurgie) fest.

Moderiert von Prof. Dr. Sebastian Kerber (Chefarzt Kardiologie I) sowie „Dopingjäger“ Dr. Helmut Pabst (Sportarzt und Dopingkontrolleur) ging es im zweiten Teil der Veranstaltung um die Verbindung von „Herz, Seele und Sport“ Prof. Dr. Martin Siepmann referierte dabei zu den Auswirkungen des Sports auf die Seele. Er betonte nicht nur die positiven Folgen einer regelmäßigen Bewegung, wie Verbesserungen bei Demenz und Depression, sondern ging auch auf Burn-Out bei Leistungssportlern und Sport-Sucht ein. Dass Sport, beispielsweise in einer Herzsportgruppe oder einem Verein, auch für Patienten nach Herzinfarkt oder mit Herzinsuffizienz positive Auswirkungen auf Lebensqualität und Prognose haben, erklärte Prof. Dr. Sebastian Kerber in seinem Referat. Das Konzept des Herzsports am RHÖN-KLINIKUM Campus wurde von Physiotherapeut und Sportlehrer Samir Zribi näher erläutert.

Im dritten Teil der Veranstaltung stand der Leistungssport im Fokus. Oberärztin Dr. Karin Nentwich ging auf Herzrhythmusstörungen bei Leistungssportlern ein. Sie stellte Begleiterkrankungen und Fälle von plötzlichem Herztod bei Sport oder Wettkampf vor. Dr. Helmut Pabst (Gilching), ehemaliger Bundesliga-Basketballer, betreuender Arzt der Marathon-Läufer bei den Olympischen Sommerspielen in Barcelona und inzwischen bekannter „Doping-Jäger“ berichtete von seinen vielfältigen Erfahrungen. „Wir brauchen Kontrollen zur richtigen Zeit, wir müssen Sportler testen, wenn es für sie Sinn machen würde, zu dopen”, war sein Statement. Er führte aus, dass bei Doping das Herz eines 40-Jährigen vergleichbar sei mit dem eines 80-Jährigen ohne Doping.

Ergänzt wurden die Referate durch einen Workshop für Assistenzpersonal und interessierte Assistenzärzte zur Durchführung von Ergometrie und Spiroergometrie bei Sportlern und Patienten, der von Dr. Ralf Witzig und Bettina Fries aus dem Thoraxzentrum Unterfranken Münnerstadt durchgeführt wurde.

 

Hochkarätige Referenten informierten aus ihren Fachgebieten auf dem Sportmedizinischen Symposium (von links): Prof. Dr. Jörg van Schoonhoven (Chefarzt Handchirurgie), Dr. Helmut Pabst (Facharzt für Sportmedizin, Gilching), Dr. Karin Nentwich (Oberärztin Kardiologie), Prof. Dr. Thomas Deneke (Chefarzt Kardiologie II), Priv.-Doz. Dr. Renée Andrea Fuhrmann (Chefärztin Fußchirurgie), Jochen Bocklet (Geschäftsführer am RHÖN-KLINIKUM Campus), Dr. Ralf Witzig, Bettina Fries (beide Thoraxzentrum Münnerstadt), Prof. Dr. Frank Gohlke (Chefarzt Schulterchirurgie), Prof. Dr. Martin Siepmann (Ärztlicher Direktor Psychosomatische Klinik), Prof. Dr. Sebastian Kerber (Chefarzt Kardiologie I)

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