Die Medizinische Klinik IV, Innere Medizin mit Schwerpunkt Angiologie und Diabetologie, des Klinikums Frankfurt (Oder) hat das Gütesiegel „Zertifizierte Fußbehandlungseinrichtung DDG“ der Deutschen Diabetes Gesellschaft erhalten. Damit erfüllt die Klinik die von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) festgelegten hohen Qualitätsstandards bei der Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms.
Diabetes mellitus ist in Deutschland die Volkskrankheit Nr. 1. Rund acht Millionen Menschen sind von Typ 2 Diabetes betroffen. Die Dunkelziffer aber ist deutlich höher, da die Zeit zwischen Ausbruch und Erkennen der Krankheit im Schnitt fünf Jahre beträgt. In dieser Zeit kann der Diabetes schon verheerende Auswirkungen für das Gefäßsystem haben. Betroffene haben daher ein stark erhöhtes Risiko für Folgeerkrankungen wie Nierenversagen, Augenleiden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder das diabetische Fußsyndrom.
Beim diabetischen Fußsyndrom führt eine eintretende Nervenschädigung zu Empfindungsstörungen, bei denen Verletzungen und Schädigungen am Fuß nicht rechtzeitig und nicht hinreichend störend wahrgenommen werden. Fehlende Schutzfunktionen, eine schlechtere Infektabwehr sowie in vielen Fällen eine zusätzliche Durchblutungsstörung führen zu einer schlechteren Wundheilung. Die Wunden verschlimmern sich weiter, bis schließlich (Teil-)Amputation unumgänglich werden können. So betreffen 60 Prozent aller Amputationen in Deutschland Menschen mit Diabetes.
In vielen Fällen lässt sich das rechtzeitig verhindern.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Wohl der Patienten
Das Zertifizierungsverfahren der AG „Diabetischer Fuß“ der DDG gilt als Instrument eines umfassenden Qualitätsmanagements. „Wir freuen uns sehr über diese Anerkennung unserer Arbeit“, sagt Dr. med. Henning Samwer, kommissarischer Chefarzt der Klinik für Angiologie und Diabetologie. „Sie ist für uns ein weiterer Ansporn, alles zu tun, damit bei unseren Patientinnen und Patienten eine gute Lebensqualität erhalten und eine Fußamputation vermieden wird. Wichtig ist, dass bereits kleinste Wunden schnell bemerkt werden. Nur dann können Verschlimmerungen vermieden, optimal behandelt und der Fuß in den meisten Fällen erhalten werden“, fügt der Internist und Diabetologe hinzu.
Wichtig für die erfolgreiche Fußbehandlung ist die Zusammenarbeit eines interdisziplinären Teams. Im Klinikum Frankfurt (Oder) werden Patientinnen und Patienten auf einer gemeinsamen Station mit der Abteilung für Gefäßchirurgie unter Leitung von Chefarzt Dr. med. Frank Wittstock behandelt. Durchblutungsstörungen, die häufig bei Diabetes mellitus vorkommen, können so frühzeitig erkannt und behandelt werden. Bei Bedarf werden Experten anderer Fachgebiete eingebunden, insbesondere die Abteilung für Orthopädie mit Chefarzt Dr. med. Thilo Hennecke sowie das Institut für Radiologie und interventionelle Neuroradiologie mit Chefarzt Dr. med. Andreas Schilling und seinem Team.
Geschäftsführer Jan Jakobitz gratuliert dem Team zur besonderen Auszeichnung.
„Die Erfüllung der Kriterien der DDG ist Bestandteil eines umfassenden Qualitätsmanagements, das nur mit einer sehr gründlichen und koordinierten Behandlung verschiedener Disziplinen erfolgen kann. Unsere zertifizierte Abteilung ist in der Region die einzige stationäre Einrichtung, in welcher Ärztinnen und Ärzte die Zusatzbezeichnung „Diabetologie“ erwerben können.“