20.06.2016 – Der Aktionstag der der neurologischen Klinik Bad Neustadt gemeinsam mit den Experten der RHÖN-Kreisklinik schloss sich der von Boehringer Ingelheim initiierten bundesweiten Kampagne in Kooperation mit der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe (SDSH) sowie der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) an.
Zwischen 50 bis 70 Prozent aller Schlaganfall-Erkrankungen ließen sich durch gezielte Vorsorgemaßnahmen und die Förderung einer gesunden Lebensweise verhindern. Auch von der Volkskrankheit Diabetes mellitus sind viele Menschen betroffen. Bei etwa 7 bis 8 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland ist eine sogenannte Typ-2-Diabetes diagnostiziert worden. Inklusive einer Dunkelziffer von etwa 2 Mio. Menschen wird die Anzahl der Betroffenen auf 7,6 Mio. geschätzt. Deutschland gehört somit weltweit zu den zehn Ländern mit der höchsten absoluten Anzahl an Menschen mit Diabetes mellitus. Besonders verheerend ist die Tatsache, dass Diabetes ein klassischer Risikofaktor für den Schlaganfall ist: Etwa jeder fünfte Schlaganfall-Patient ist Diabetiker. Patienten, die an Diabetes erkrankt sind und einen Schlaganfall erleiden, haben laut einer aktuellen Studie eine um bis zu 12 Jahre verkürzte Lebenserwartung. Ohne ausreichende Vorsorge und Aufklärung über die Risikofaktoren können beide Krankheiten zu immer mehr Todesfällen führen.
Risikofaktoren des Schlaganfalls: Diabetes und Vorhofflimmern
Diabetes ist ein klassischer Risikofaktor für einen Schlaganfall. Schon bei jüngeren Typ-2-Diabetikern ist das Schlaganfallrisiko 4,7-fach und bei Frauen sogar 8,2-fach erhöht.7 Erhöhte Blutzuckerwerte schädigen langfristig die Blutgefäße und fördern die Gerinnselbildung in den Gefäßen. Der Gefäßverschluss kann sich unter anderem in den Herzkranzgefäßen ereignen, was zu einem Herzinfarkt führt. Häufig betrifft er aber auch die Gefäße, die das Gehirn versorgen, in diesem Fall kommt es zu einem Schlaganfall. Generell ist bei Diabetes das Schlaganfallrisiko zwei- bis viermal erhöht. Mindestens 20 Prozent aller Schlaganfallpatienten in Deutschland sind zuckerkrank.
Ein weiterer zentraler Risikofaktor für einen Schlaganfall ist das Vorhofflimmern, eine häufig zu spät diagnostizierte Herzrhythmusstörung. Allein in Deutschland sind rund 1,8 Millionen Menschen davon betroffen. Vorhofflimmern bringt das Herz aus seinem gewohnten Takt. Der regelmäßige Blutfluss wird gestört – Blut kann sich in den Vorhöfen stauen, verklumpen und Gerinnsel bilden. Problematisch wird es, wenn sich eines dieser Gerinnsel löst und über die Blutbahn ins Gehirn wandert. Es droht der Verschluss von Gefäßen, was zu einem Schlaganfall führt – oft mit schweren Folgen. Patienten mit Vorhofflimmern können ihr deutlich erhöhtes Schlaganfallrisiko durch eine gesunde Lebensweise und mit Hilfe von oralen Blutgerinnungshemmern senken – vorausgesetzt sie wissen von Ihrer Erkrankung.
120 Städte in 6 Monaten
Im Rahmen der Aufklärungskampagne tourt der signalrote Infobus in diesem Jahr erneut durch Deutschland. Mehr als 120 Städte werden innerhalb von 6 Monaten angefahren. Die Tour startete am 17. April vor der Mainzer Coface Arena, Spielstätte des Bundesliga-Vereins 1. FSV Mainz 05. Vor und nach dem Anpfiff des Bundesliga-Spiels 1. FSV Mainz 05 gegen 1. FC Köln hatten zahlreiche Fans die Möglichkeit, sich zu Risiken eines Schlaganfalls sowie Diabetes zu informieren.
Initiatoren des Projektes sind die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe (SDSH), die Deutsche Herzstiftung (DHS), die Stiftung „Der herzkranke Diabetiker“ (DHD), die Deutsche Stiftung für chronisch Kranke (DSCK), der Dachverband diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe (DDH), die Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M), der Verband der Diabetesberatungs- und Schulungsberufe (VDBD), die Deutsche Diabetes Stiftung (DDS), die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK), die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) sowie die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG).
Pressekontakt:
Annekatrin Höppner
Leitung Standortkommunikation
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