14.12.2017 – Schwere Handverletzungen werden in der Silvesternacht regelmäßig in den Notfallambulanzen der Kliniken behandelt. Betroffen sind zumeist junge Männer zwischen 15 und 30 Jahren, eine weitere Risikogruppe sind 50- bis 60-jährige Männer. Zu den häufigsten Verletzungen zählen dabei tiefe Verbrennungen, abgetrennte Finger oder Fingerglieder. Die schwersten Folgen, wie eine zerstörte Hand, verursachen selbst „gebastelte“ oder außerhalb des Fachhandels erworbene Böller. Diese sind besonders gefährlich, da sie zu früh oder viel stärker explodieren können als erwartet.
Langzeitfolgen trotz erfolgreicher rekonstruktiver Maßnahmen
Durch wiederherstellende Operationen können Handchirurgen heute viel erreichen. Knochen, Sehnen, Nerven und Gefäße werden dabei so rekonstruiert, dass die Handfunktion zumindest teilweise wiederhergestellt werden kann. Dennoch bleiben fast immer Beeinträchtigungen zurück. „Handverletzungen durch Böller sind oft so schwer, dass sie die Lebensqualität des Patienten langfristig einschränken können“, sagt Prof. Dr. Jörg van Schoonhoven, Chefarzt der Klinik für Handchirurgie am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt. „Meist bleiben Einschränkungen zurück, die sowohl Funktionen wie Halten oder Greifen betreffen als auch den Tastsinn der Hand.“
Unfälle mit Feuerwerkskörpern vermeiden
Daher rufen Handchirurgen und Unfallchirurgen dazu auf, umsichtig und verantwortungsvoll mit Feuerwerkskörpern umzugehen. „Die wichtigste Regel lautet, Feuerwerkskörper ausschließlich im Fachhandel zu kaufen und keine Produkte aus unsicheren Quellen zu nutzen“, warnt der Handchirurg. „Am besten sollten nur Feuerwerkskörper verwendet werden, die gar nicht in der Hand gezündet werden.“
Zur Vermeidung von Verletzungen durch Feuerwerkskörper hat die Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie (DGH) eine Informationsbroschüre für Patienten erstellt. „In den drei Wochen vor Silvester bekommt jeder Patient in unserer Klinik den Informationsflyer mit Hinweisen zum sicheren Umgang mit Feuerwerkskörpern ausgehändigt. Wir hoffen dadurch die Verletzungshäufigkeit in der Silvesternacht zu reduzieren und unterstützen damit in Bad Neustadt die von der Gesellschaft deutschlandweite initiierte Kampagne“ sagt Prof. van Schoonhoven, der als Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie die Informationskampagne ins Leben gerufen und die Broschüre maßgeblich mit gestaltet hat.
Pressekontakt:
Annekatrin Höppner
Leitung Standortkommunikation
RHÖN-KLINIKUM AG
Campus Bad Neustadt
Tel.: 09771 67-1596
E-Mail: Kommunikation(at)campus-nes.de