13.05.2019 – Kann das Herz nicht mehr aus eigener Kraft die benötigte Menge sauerstoffreichen Blutes durch den Körper pumpen, sprechen Mediziner von einer Herzleistungsschwäche oder Herzinsuffizienz. Wie sie bei Betroffenen diagnostiziert und behandelt wird und worauf es bei der Betreuung herzinsuffizienter Patienten ankommt, lernten 28 Medizinische Fachangestellte (MFA) aus ganz Deutschland in der vergangenen Woche bei einer fünftägigen Weiterbildung der Klinik für Kardiologie am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt.
Herzschwäche erkennen und behandeln
„Die medizinischen Fachangestellten mit der Weiterbildung Herzinsuffizienz sind ein Bindeglied zwischen Patient, Hausarzt, niedergelassenem Kardiologen und der Klinik“, erklärt Prof. Dr. med. Sebastian Kerber, Chefarzt der Klinik für Kardiologie I am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt. Mit verschiedenen Vorträgen und interaktiven Workshops trug die Weiterbildung, die durch die beiden Chefärzte und alle Oberärzte der Klinik gestaltet wurde, deshalb dazu bei, die Kompetenzen der MFA im Umgang mit herzkranken Patienten zu stärken.
Grundlegende Informationen zur Erkrankung und ihrer Diagnostik standen dabei ebenso auf der Agenda wie die individuellen Therapiemöglichkeiten, psychosomatische Aspekte der Krankheit und strukturierte Versorgungskonzepte chronischer Herzschwäche. Hospitationen in verschiedenen Bereichen des Campus wie den Herzkatheterlaboren, dem Hybrid-OP und der nicht-invasiven Bildgebung gaben den MFA zusätzliche Einblicke in die modernen Behandlungsmöglichkeiten, die Patienten hier zur Verfügung stehen.
Gemeinsam gegen Herzschwäche
Bedingt durch den demographischen Wandel und eine alternde Bevölkerung steigt die Zahl der Patienten mit einer Herzinsuffizienz stetig an. Gleichzeitig entwickeln sich immer wieder neue Therapiemöglichkeiten, die die Prognose Betroffener verbessern.
Am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt werden Patienten mit Herzleistungsschwäche bereits seit 2009 – zu dieser Zeit erstmals in Deutschland – auf einer eigenen „Herzinsuffizienz-Station“ betreut, die optimal auf die Bedürfnisse der Patienten ausgerichtet ist und Ärzten verschiedener Fachrichtungen eine gemeinsame Diagnostik und Therapie ermöglicht. So kann jeder Patient individuell, schnell und effizient behandelt werden.
Darüber hinaus kommt Betroffenen am Campus besonders die enge Verzahnung ambulanter und stationärer Behandlungsangebote zugute. Auf dem Campusgelände finden sie Vorsorge, Therapie und Nachsorge und profitieren von einer engen Zusammenarbeit aller an der Behandlung beteiligten Akteure. „Die qualifizierende Weiterbildung von medizinischen Fachkräften, die herzinsuffiziente Patienten behandeln und betreuen, trägt zur Vertiefung solcher Kooperationen zwischen Haus- und Fachärzten mit kardiologischen Kliniken bei und hilft so, die Behandlungsqualität weiter zu steigern“, sagt Dr. med. Daniel Hansch, Oberarzt der Klinik für Kardiologie I, der an der Organisation und Durchführung der Weiterbildung maßgeblich beteiligt war.
Ihr Kontakt
Daniela Kalb
Referentin Öffentlichkeitsarbeit
RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt
Tel.: 09771 66-26100
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