12.09.2016 - Claudia ist stolze Mutter von zwei Kindern. Im eigenen Gemüsegarten erntet sie Gurken und Tomaten und versorgt auch die Schwiegermutter gerne aus der Eigenproduktion. Sie arbeitet 30 Stunden in der Woche im Einzelhandel. Danach geht es direkt in den Zweitjob: Haushalt, Kinder, Garten, ein Kaffee mit den Freundinnen und ganz nebenbei auch noch die Kindergruppe des Sportvereins. Claudia tut der durchgeplante Alltag gut. Doch plötzlich wird alles anders. Die Kinder sind aus dem Haus und stehen nun auf eigenen Beinen. Die Schwiegermutter hat einen erhöhten Pflegebedarf, dessen Claudia sich natürlich annimmt. Als dann die kleine Schwester schwer erkrankt, ist es so, als habe jemand an ihrem Fenster ins Leben den Rollladen runter gelassen: Kein Ausblick mehr, alles dunkel. Was Claudia sonst so gut tat, scheint wie ein riesiger, unbezwingbarer Berg, der bedrohlich vor ihr liegt. Claudia ist erschöpft. Am Ende kann sie sich nicht einmal für die Dinge begeistern, die sie sonst noch so glücklich machten – es geht gar nichts mehr.
Wie Claudia geht es vielen anderen Menschen, die von Bayerns Bundes- und Gesundheitsministerin Melanie Huml gewürdigt wurden. „Zwei Drittel aller Pflegebedürftigen in Bayern werden zu Hause in der Familie betreut. Die Pflege eines Angehörigen ist ein unschätzbar wertvoller Dienst der Nächstenliebe. Wer einen Menschen pflegt, stellt seine eigenen Bedürfnisse und Pläne oft hinten an“, erklärt sie Ministerin in Ihrer aktuellen Presseerklärung. Pflegende Angehörige haben ein erhöhtes Risiko für Depressionen, da sie nicht nur durch die zu leistende körperliche Arbeit sondern auch durch das Miterleben von Leid oder charakterlicher Veränderungen ihres Nächsten belastet sein können. Der schleichende Beginn wird häufig nicht bemerkt, da der zu pflegende und nicht der pflegende Angehörige im Mittelpunkt steht.
Tagesklinisches Angebot für besondere Anforderungen
Seit April dieses Jahres erweitert die Tagesklinik das Angebot der Psychosomatischen Klinik. Es richtet sich an Patienten, deren Beschwerden keine vollstationäre Behandlung, also mit Übernachtung im Krankenhaus, erfordern, eine ambulante Therapie aber nicht ausreicht oder aber zum Beispiel eine längere Trennung von Familie oder häuslichem Umfeld nicht gewünscht oder möglich ist. „Unser Bestreben ist es, noch stärker an den Bedürfnissen unserer Patienten orientiert therapeutische Angebote zu gestalten“, erläutert Guido Loy, Leiter der Tagesklinik, das neue Angebot.
Der Kontakt in die Klinik
Den ersten Kontakt mit der Klinik stellen in der Regel die Patienten selbst her. Die Anfrage nimmt das Sekretariat des Ärztlichen Direktors Prof. Dr. Martin Siepmann entgegen. Um die Behandlung individuell planen zu können wird zunächst ein persönlicher Termin vereinbart. Die Zuweisung erfolgt nach telefonischer oder schriftlicher Anmeldung durch ambulant tätige psychologische und ärztliche Psychotherapeuten oder niedergelassene Fach- oder Hausärzte.
Patientinnen und Patienten mit folgenden Erkrankungen können behandelt werden: Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen, Posttraumatische Belastungsstörungen, Somatoforme Störungen, Schmerzstörungen, Essstörungen, Psychosomatische Erkrankungen im Alter, Persönlichkeitsstörungen
Kontaktdaten zur Tagesklinik:
Telefon 09771 67-7 73001
tagesklinik(at)psychosomatische-klinik-bad-neustadt.de
Pressekontakt:
Annekatrin Höppner
Leitung Standortkommunikation
RHÖN-KLINIKUM AG
Campus Bad Neustadt
Tel.: 09771 67-1596
E-Mail: annekatrin.hoeppner(at)rhoen-klinikum-ag.com