(neu: Schlusskurse)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Rhön-Klinikum <RHK.ETR> haben am Mittwoch wegen
anhaltender Übernahmefantasie zu den Favoriten am deutschen Aktienmarkt gezählt.
Die Papiere des Klinikbetreibers verteuerten sich um 2,13 Prozent auf 18,660
Euro und waren so der größte unter den wenigen Gewinnern im MDax <MDAX.ETR>. Der
Index mittelgroßer Werte beendete den Handel mit einem Minus von 1,04 Prozent.
Fresenius habe bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
(BaFin) einen Antrag für ein erneutes Übernahmeangebot für den Klinikbetreiber
gestellt, hieß es in einem Bericht des 'Platow-Briefs'. Demnach könnte der
Gesundheitskonzern wie beim ersten Versuch 22,50 Euro je Rhön-Aktie bieten, sich
dieses Mal aber mit einer einfachen Mehrheit zufrieden geben. In einem anderen
Medienbericht hieß es dagegen, die BaFin sei noch nicht einbezogen und die
Zustimmung des Fresenius-Aufsichtsrats zu einem weiteren Anlauf unsicher.
ENTSCHEIDUNG DES FRESENIUS-AUFSICHTSRATS ERWARTET
Ein Händler sagte: 'Der Aufsichtsrat von Fresenius wird wohl diese Woche
noch entscheiden und das wird wegweisend.' Zuvor dürften Rhön-Aktien aber auch
wegen dem Artikel im 'Platow Brief' nochmal etwas nach oben streben, so der
Börsianer. Ein anderer Marktteilnehmer verwies allerdings auf ähnliche
Spekulationen am Vortag, die Rhön schon kaum bewegt hatten. Er rechnete deshalb
nicht mit einer nachhaltig starken Kursreaktion bei den Aktien.
Auch unter Analysten gab es kritische Stimmen: Analyst Martin Brunninger von
Nomura hält eine zeitnah erneuerte Offerte für unwahrscheinlich - Anlegern drohe
daher eine Enttäuschung. Eine Aufteilung von Rhön Klinikum unter den
strategischen Anteilseignern hält er dagegen weiter für sinnvoll und rechnet im
Laufe der Zeit auch damit. Solch eine Lösung brauche aber viel Zeit und dies
mache eine zeitnahe Umsetzung unwahrscheinlich. Der Experte senkte sein Votum
für Rhön-Klinikum auf 'Neutral' und das Ziel auf 16,50 Euro.
COBA: 'EINFACHE MEHRHEIT DÃœRFTE SICHER GELINGEN'
Commerzbank-Analyst Volker Braun beließ Rhön nach den Berichten auf 'Reduce'
mit einem Kursziel von 15,00 Euro. Sollte Fresenius tatsächlich einen zweiten
Vorstoß wagen und sich, wie es im 'Platow Brief' stehe, mit einer einfachen
Mehrheit begnügen, dürfte die Offerte seines Erachtens sicher gelingen. Das wäre
dann eine perfekte Gelegenheit, nach den schwachen Quartalszahlen aus der Aktie
auszusteigen, so der Experte. Bei Fresenius wiederum stelle sich dann aber die
Frage nach der Finanzierung./tih/mis/he
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| 22.08.2012