FRANKFURT (dpa-AFX) - Fresenius SE <FRE.ETR> sind am Donnerstag wegen Sorgen
um ein mögliches zweites Übernahmeangebot an Rhön-Klinikum <RHK.ETR> weiter
unter Druck geraten. Die Papiere des Gesundheitskonzerns fielen am Mittag als
drittgrößter Dax-Verlierer um 1,05 Prozent auf 84,50 Euro zurück. Der Leitindex
<DAX.ETR> legte dagegen 0,29 Prozent zu.
Der Markt sorge sich wegen der anhaltenden Spekulationen um ein mögliches
zweites Gebot für Rhön, sagte ein Händler: 'Anleger machen sich Sorgen, dass
Fresenius für viel Geld nur wenig kriegen könnte.' Denn der Medizinkonzern
könnte sich diesmal mit 50 Prozent plus einer Aktie zufrieden geben. Das sei
wenig zielführend, sagte der Händler mit dem Blick auf den nur begrenzten
Einfluss. Andere Aktionäre könnten sich immer wieder gegen Fresenius stemmen und
den Konzern unter Druck bringen. Sie stünden dann dem langfristig weiter
angestrebten Anteil von 90 Prozent an Rhön vehement im Wege.
Commerzbank-Analyst Volker Braun hatte bereits am Vortag nach einem Bericht
im 'Platow Brief', demzufolge das Dax-Unternehmen bei einem zweiter Vorstoß
bereits mit einer einfachen Mehrheit an Rhön zufrieden sein könnte, kritisch
reagiert. Er sehe das Fresenius-Management dann in Erklärungsnöten. Fraglich sei
dann, wie es dem Finanzierungsbedarf von mindestens 1,5 Milliarden Euro
nachkommen wolle, ohne Zugriff auf die Cashflows von Rhön zu haben. Den habe es
nämlich nicht bei einem Anteil unter 90 Prozent.
Fresenius will noch im August über eine mögliche zweite Offerte für Rhön
entscheiden. Am Vortag hat sich nach Informationen aus Finanzkreisen der
Aufsichtsrat des Dax-Konzerns getroffen. Bisher sind keine Ergebnisse der
Sitzung nach außen gedrungen. Über einen laut 'Platow Brief' bereits bei der
Finanzaufsicht BaFin gestellten Antrag für ein erneutes Übernahmeangebot für den
Klinikbetreiber und den genannten Preis wurde auch nichts bekannt./fat/zb
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| 23.08.2012