(Neu: Schlusskurse, Stimmen von Marktteilnehmern)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine kurz vor ihrem Abschluss aufgetauchte Gefahr für
die Übernahme von Rhön-Klinikum <RHK.ETR> durch Fresenius <FRE.ETR> hat die
Aktien der beiden Medizinkonzerne am Mittwoch deutlich unter Druck gesetzt. Mit
den Asklepios Kliniken hat sich kurz vor dem Auslaufen des Angebots ein
Konkurrent eingeschaltet. Nach der Meldung knickten die Papiere des im MDax
<MDAX.ETR> notierten Krankenhausbetreibers Rhön zeitweise um rund 20 Prozent
ein, bevor sie zum Handelsschluss noch 12,31 Prozent verloren auf 18,52 Euro. Im
Dax <DAX.ETR> drehten die Fresenius-Titel mit minus 2,68 Prozent auf 80,19 Euro
ab. Damit notierten die Aktien beider Unternehmen am Ende ihrer jeweiligen
Indizes Dax und MDax. Die zwei Kursbarometer verbuchten indes Gewinne.
Die Annahmefrist läuft bis Mittwochmitternacht. Frühestens am Freitag soll
feststehen, ob die angestrebte Marke von 90 Prozent der Rhön-Anteile erreicht
wurde. 22,50 Euro je Aktie ist Fresenius bereit, für die Papiere des
Krankenhausbetreibers zu zahlen. Das entspricht einem Aufschlag von mehr als 50
Prozent auf den Kurs vor Bekanntwerden der Übernahmepläne. Offiziell verkündetes
Ziel ist es, mindestens 90 Prozent plus eine Aktie der Rhön-Papiere zu erwerben.
Mit dem Einstieg des Konkurrenten Asklepios ist dieses Ziel nun in Gefahr. Stand
Mittwochmittag hat Fresenius bislang Angebote über 44,09 Prozent der
Rhön-Klinikum-Aktien erhalten.
ASKLEPIOS HÄLT 5,01% AN RHÖN
Asklepios hält 5,01 Prozent an dem Wettbewerber, wie das Unternehmen
überraschend mitteilte. Asklepios sei als Familienunternehmen langfristig
orientiert und wolle sich hinsichtlich der Rhön-Kliniken alle
Gestaltungsmöglichkeiten offen halten, hieß es weiter. Ein Fresenius-Sprecher
wollte den Einstieg nicht kommentieren: 'Das nehmen wir zur Kenntnis', hieß es
lediglich. Fresenius werde seinen Plan weiter verfolgen.
ÃœBERWIEGEND NEGATIVE REAKTIONEN
Die Reaktionen von Marktteilnehmern fielen überwiegend negativ aus: 'Damit
geht die Fusion nicht durch, ein sehr geschickter Schachzug von Asklepios',
sagte ein Händler. 'Das Geschäft droht zu scheitern oder wird zumindest viel
teurer', stimmte ein weiterer Börsianer zu. Gemeinsam mit einem Streubesitz von
etwa 9 Prozent sei das Erreichen der 90-Prozent-Schwelle 'praktisch unmöglich'.
Während ein anderer Händler von einer 'destruktiven Verhaltenstaktik', kann sich
wiederum ein weiterer vorstellen, dass Asklepios die Anteile heute Nacht noch
verkaufen könnte./la/ck
Weitere Informationen: www.dpa-AFX.de
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| 27.06.2012