FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Rhön-Klinikum <RHK.ETR> haben am
Freitag dank des Einstiegs eines Investors zu den besten Werten in einem
schwachen Markt gehört. Gegen 11.25 Uhr verloren die Titel 0,16 Prozent auf
21,990 Euro. Sie waren damit aber Spitzenreiter im MDax <MDAX.ETR> der
mittelgroßen Werte,der um satte 2,27 Prozent auf 9.917,49 Punkte nachgab. Der
Medizinkonzern Fresenius <FRE.ETR> hatte am 18. Mai ein Ãœbernahmeangebot
abgegeben. Die Aktien des Gesundheitskonzerns büßten aktuell 1,10 Prozent auf
75,56 Euro ein.
Der US-Hedgefonds-Investor John Paulson hat sich im Ãœbernahmekampf um den
privaten Klinikbetreiber mit einem Aktienpaket positioniert. Mit dem Einstieg
des bekannten Finanzinvestors steigt die Spannung bei der laufenden Ãœbernahme
des fränkischen Klinikbetreibers, denn Paulson könnte laut Satzung von Rhön mit
einem Aktienanteil von zehn Prozent plus eine Aktie eine Sperrminorität
aufbauen.
'PAULSON SOLLTE SICH KEINE GROSSEN HOFFNUNGEN MACHEN'
Einem Börsianer zufolge könnte das etwas Fantasie auf eine Erhöhung des
Angebotes bringen. Dagegen sagte eine mit der Transaktion vertraute Person der
Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX, 'Paulson sollte sich keine großen Hoffnungen
machen, dass der Angebotspreis für Rhön von Fresenius auf mehr als 22,50 Euro je
Aktie erhöht wird'. Wenn er über den Markt weiter zukaufe, riskiere er, dass die
Übernahme nicht zustande komme. Dann würde der Aktienkurs von Rhön nach
Einschätzung von Analysten deutlich einbrechen.
Händler Markus Huber von ETX Capital hält es für 'interessant', dass Paulson
sich bei der Transaktion einmischt. Immerhin zahle Fresenius den Rhön-Aktionären
eine stattliche Prämie und die Führung des Krankenhausbetreibers habe ihnen zur
Annahme der Offerte geraten. Da Fresenius eine Zustimmungsquote von 90 Prozent
zur Voraussetzung gemacht habe, brauche der Amerikaner zehn Prozent der
Stimmrechte, um mitzureden - davon sei er aktuell aber noch weit entfernt.
'Daher ist fraglich, ob Paulson wirklich bereit und auch in der Lage ist, die
Übernahme durch Fresenius aggressiv zu stören', so Huber weiter. Der Investor
habe im vergangenen Jahr selbst sehr große Verluste erlitten und sei deshalb
vermehrt unter enormen Druck von seinen eigenen Kunden geraten./gl/ag
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| 01.06.2012