FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Rhön-Klinikum <RHK.ETR> haben am
Donnerstag mit Kursverlusten auf die Vorlage von Quartalszahlen und den
präzisierten Ausblick des Klinikbetreibers reagiert. Bis 10.30 Uhr büßten sie
als zweitschlechtester MDax-Wert 3,25 Prozent auf 16,350 Euro ein. Der MDax
<MDAX.ETR> stieg dagegen um 0,75 Prozent auf 9.443,88 Punkte. Laut Händlern und
Analysten blieben die Zahlen des dritten Quartals vor allem auf der
Ergebnisseite etwas hinter den Erwartungen zurück. Der Ausblick des Unternehmens
auf das laufende Jahr habe ebenfalls nicht jeden überzeugen können.
LBBW-Experte Karl-Heinz Scheunemann sprach von 'soliden Zahlen'. Wie zuvor
ein Händler, sagte auch er, dass die Zahlen zwar auf der Umsatzseite die
Prognosen erfüllt, doch auf der Ergebnisseite diese verfehlt hätten. Erstmals
hätten die Erlöse von der Konsolidierung der übernommenen
Medigreif-Betriebsgesellschaft und der Salze Klinik profitiert und im dritten
Quartal daher um zehn Prozent zulegen können, ergänzte Scheunemann. Das
Nettoergebnis habe leicht unter einer höheren Steuerquote gelitten. Den Ausblick
auf 2010 habe der Klinikbetreiber zudem präzisiert und zudem einen 'positiven
Ausblick' auf das kommende Jahr gegeben. Seine Aktieneinschätzung laute daher
weiter 'Buy' mit dem Ziel 20,50 Euro für die Aktie.
'Die Zahlen sind so schwach ausgefallen wie erwartet', meinte dagegen
Analyst Martin Possienke von der Investmentbank Equinet. 'Auch der Ausblick auf
2011 ist enttäuschend, was zum Teil daran liegt, dass das Geld aus der
Kapitalerhöhung im Sommer 2009 weiter unverwertet in der Bilanz von Rhön
schlummert.' Possienke will sein Bewertungsmodell nun überarbeiten, was
wahrscheinlich zu beträchtlich geringeren Schätzungen führen werde. Derzeit hat
er ein 'Buy'-Rating auf die Aktien mit einem Kursziel von 21,00 Euro.
Analyst Volker Braun von der Commerzbank resümierte: 'Die Zahlen waren alles
in allem nicht gerade aufregend.' Rhön habe seine Erwartungen verfehlt und sei
auch leicht unter denen des Marktes geblieben. Grund dafür sei die Anzahl der
stationären Behandlung von Patienten gewesen. Die auf 145 Millionen Euro
präzisierte Nettogewinnprognose für das Gesamtjahr 2010 liege zudem fünf
Millionen Euro unter seiner Schätzung. Die Unternehmensprognose
über einen Gewinn zwischen 152 und 168 Millionen Euro für 2011 entspreche
hingegen seiner Schätzung und auch der des Marktes./ck/fat
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| 04.11.2010