FRANKFURT (dpa-AFX) - Rhön-Klinikum <RHK.ETR> haben am Mittwoch im frühen
Handel wegen anhaltender Ãœbernahmefantasie zu den Favoriten am deutschen
Aktienmarkt gezählt. Die Aktien des Klinkbetreibers verteuerten sich kurz nach
dem Handelsstart um 1,18 Prozent auf 18,485 Euro. Hingegen ist der Markt mit
einem 0,64 Prozent tieferen MDax <MDAX.ETR> schwächer gestartet.
Fresenius habe bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
(BaFin) einen Antrag für ein erneutes Übernahmeangebot für den Klinikbetreiber
gestellt, hieß es in einem Bericht des 'Platow-Briefs'. Dem Börsenbrief zufolge
will der Gesundheitskonzern 22,50 Euro je Rhön-Aktie für eine einfache Mehrheit
bieten. Der erste Versuch von Fresenius war daran gescheitert, dass die Bad
Homburger mehr als 90 Prozent der Rhön-Klinikum-Aktien haben wollten.
Ein Händler sagte: 'Der Aufsichtsrat von Fresenius wird wohl diese Woche
noch entscheiden und das wird wegweisend.' Zuvor dürften Rhön-Aktien aber auch
wegen dem Artikel im 'Platow Brief' nochmal etwas nach oben streben.
NOMURA STUFT AB, COMMERZBANK SKEPTISCH
Ein anderer Händler verwies allerdings auf ähnliche Spekulationen am Vortag,
die Rhön kaum bewegt hatten. Er rechne zunächst nicht mit einer nachhaltig
starken Kursreaktion. Zudem senkte Nomura die Einstufung für das Papier von
'Buy' auf 'Neutral'. Analyst Martin Brunninger sieht die Aufteilung von Rhön
unter andere, größere Konkurrenten weiter als sinnvoll an und das sei für ihn
der wahrscheinlichste Ausgang. Eine neue Fresenius-Offerte bis Ende August halte
er für unwahrscheinlich. Anlegern drohe daher eine Enttäuschung.
Commerzbank-Analyst Volker Braun ließ Rhön nach unterschiedlichen Berichten
über ein mögliches erneutes Übernahmeangebot von Fresenius auf 'Reduce' mit
einem Kursziel von 15,00 Euro. Sollte Fresenius tatsächlich einen zweiten
Vorstoß wagen und sich, wie es im 'Platow Brief' stehe, mit einer einfachen
Mehrheit begnügen, dürfte die Offerte seines Erachtens sicher gelingen. Das wäre
dann eine perfekte Gelegenheit, nach den schwachen Quartalszahlen aus der Aktie
auszusteigen, so Braun./fat/zb
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| 22.08.2012