MÜNCHEN (dpa-AFX) - Immer mehr Kliniken in Bayern geraten nach Einschätzung
der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG) in finanzielle Schwierigkeiten.
Eine wirtschaftliche Erholung, die bis 2011 zeitweise zu beobachten gewesen sei,
habe sich 'drastisch ins Gegenteil verkehrt', sagte der BKG-Vorsitzende Franz
Stumpf am Freitag bei der Mitgliederversammlung seines Verbandes in München. In
den Jahren 2010 und 2011 hätten rund 30 Prozent der bayerischen Krankenhäuser
Defizite gemacht. Dieses Jahr seien es 'deutlich über 40 Prozent'. Auch nächstes
Jahr werde sich die Lage wahrscheinlich weiter verschlechtern.
Obwohl die gesetzlichen Krankenkassen Milliardenüberschüsse erwirtschaften,
setze die Bundesregierung ihre 'Kürzungspolitik bei den Kliniken' fort,
kritisierte Stumpf. Dieses Vorgehen sei 'zynisch'. Vor allem Krankenhäuser, die
ihre Leistungen nicht laufend ausweiteten, bekämen durch das aktuelle
Finanzierungssystem Probleme. Die Politik habe allerdings 'nicht annähernd ein
Konzept', um solche Kliniken zu unterstützen.
Die Krankenhausgesellschaft wies aktuelle Vorwürfe des AOK-Bundesverbandes
zurück, wonach viele Kliniken - gerade in Bayern
- überflüssige Operationen durchführten. Statistische Untersuchungen
zeigten, dass sich die Zuwächse im Wesentlichen mit dem steigenden Alter der
Bevölkerung und einer entsprechenden Zunahme von Erkrankungen erklären lasse,
betonte Stumpf./cat/DP/fbr
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| 14.12.2012