BERLIN (dpa-AFX) - Die Medizinergewerkschaft Marburger Bund (MB) will bei
den anstehenden Tarifverhandlungen für die rund 50.000 Ärzte an den kommunalen
Kliniken sechs Prozent mehr Gehalt erreichen. 'Sechs Prozent passen in die Zeit,
sechs Prozent sind auch wirtschaftlich vertretbar', sagte Gewerkschaftschef
Rudolf Henke am Dienstag in Berlin. Dazu kommen Forderungen nach weniger
Arbeitsbelastung im Bereitschaftsdienst und die Einhaltung der
Arbeitszeitgrenzen, die heute wegen vieler unbesetzter Stellen oft überschritten
würden. Die Verhandlungen starten am 10. Januar in Düsseldorf.
Die Arbeitgeber wiesen die Forderungen zurück. 'Ein Gehaltsplus von sechs
Prozent ist vollkommen übertrieben und für die Krankenhäuser nicht
finanzierbar', so der Verhandlungsführer der Vereinigung der kommunalen
Arbeitgeberverbände, Joachim Finklenburg. 'Die Forderungen des Marburger Bundes
summieren sich auf Kostensteigerungen von über 13 Prozent. Das ist vollkommen
abwegig.'
Berufsanfänger kommen in den kommunalen Kliniken heute laut MB auf monatlich
rund 3.800 Euro, bei Oberärzten fängt die Gehaltstabelle bei rund 6.400 Euro an.
Henke machte deutlich, dass er einen Abschluss ohne Arbeitskampf anstrebt. Viele
wollten weiße Arztkittel auf der Straße sehen. 'Aber eigentlich ist das nicht
notwendig.'
Im Januar hatte der Marburger Bund einen Streik an rund 600 kommunalen
Krankenhäusern in letzter Minute abgesagt. Nach einem Kompromiss hatten die
Ärzte 2,9 Prozent mehr Gehalt und eine Einmalzahlung von 440 Euro bekommen. Die
ausgehandelte Entgelttabelle hatte eine Laufzeit vom 1. Januar 2012 bis zum 31.
Dezember 2012./bw/DP/sf
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