HAMBURG (dpa-AFX) - Der fränkische Klinikbetreiber Rhön-Klinikum <RHK.ETR>
will nach der gescheiterten Ãœbernahme durch Fresenius <FRE.ETR> im vergangenen
Jahr nun aus eigener Kraft wachsen. 'Wir werden in diesem Jahr mehr Umsatz und
Gewinn machen als in den vergangenen zwölf Monaten', sagte Martin Siebert, der
seit Januar amtierende Chef des MDax <MDAX.ETR>-Konzerns dem 'Manager Magazin'
laut Vorabbericht am Mittwoch. Der langjährige Asklepios-Manager Siebert hatte
im Januar den Chefsessel bei Rhön von seinem Vorgänger Wolfgang Pföhler
übernommen. Pföhler und der frühere Finanzchef Erik Hamann hatten Rhön nach der
geplatzten Ãœbernahme durch den Konkurrenten Fresenius verlassen.
Um die Ergebnisverbesserungen zu erreichen, will Siebert einzelne
Unternehmensteile umbauen und sanieren. 'Wir sind dabei, das Geschäft mit der
ambulanten Versorgung zu restrukturieren und noch besser mit den Kliniken zu
verzahnen.' Bislang getrennte Verwaltungseinheiten des Universitätsklinikums
Gießen-Marburg sollen zentralisiert werden. 'Insgesamt reden wir von einem
Optimierungspotenzial von 20 Millionen Euro.'
Dem Klinikbetreiber haben die Probleme in der Uniklinik Gießen-Marburg in
den vergangenen Monaten zugesetzt. Rhön hatte im November seine Ergebnisprognose
für 2012 zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate gekappt. Die Franken erwarten,
dass Einmaleffekte in Höhe von 20 Millionen Euro auf das operative Ergebnis
(EBITDA) durchschlagen werden. Dadurch soll dieses 2012 nur noch bei 295
Millionen Euro liegen. Für den Konzerngewinn peilt der Klinikbetreiber rund 95
Millionen Euro an. Der Umsatz wird bei etwa 2,85 Milliarden Euro erwartet.
Die Franken wollen künftig zudem bei der Sanierung privatisierter
Krankenhäuser staatliche Hilfe in Anspruch nehmen. 'Wir haben als
Krankenhausbetreiber Anspruch auf öffentliche Fördergelder, etwa für die
Sanierung von Gebäuden.' Darauf hätte Rhön-Klinikum in der Vergangenheit kaum
zurückgegriffen. 'Ich glaube, dass wir uns diesen Verzicht nicht mehr leisten
können, wenn wir die Zahlen des Unternehmens rasch verbessern
wollen.'/ep/jha/stk
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| 16.01.2013