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Managers' Transactions & Directors' Dealings | 04.11.2010

ROUNDUP 2: Rhön kalkuliert Gesundheitsreform ein - Erstmals Ziele für 2011

(Neu: Analystenaussagen, mehr Details, Kursentwicklung)



BAD NEUSTADT (dpa-AFX) - Der Krankenhaus-Betreiber Rhön-Klinikum <RHK.ETR>

nennt für das kommende Jahr angesichts der anstehenden Gesundheitsreform in

Deutschland erstmals konkrete Jahresziele. Die politischen Rahmenbedingungen

stellten eine Herausforderung dar, sagte Konzernchef Wolfgang Pföhler bei

Vorlage der Zahlen für die ersten neun Monate am Donnerstag. Nach einem Umsatz-

und Gewinnanstieg in den ersten neun Monaten dieses Jahres wird auch für das

Gesamtjahr 2011 ein Umsatzplus von vier Prozent auf 2,65 Milliarden Euro

erwartet. Beim Konzerngewinn wird mit einem Zuwachs auf 160 Millionen Euro

gerechnet, wobei der Gewinn in einer Bandbreite von fünf Prozent steigen oder

fallen kann.



Die Rhön-Klinikum AG will ihren Wachstumskurs 2011 fortsetzen, auch wenn die

anfallenden Kostensteigerungen nach den bislang vorliegenden Eckdaten der

Krankenhausfinanzierung nicht vollständig ausgeglichen werden könnten, hieß es

im Zwischenbericht. Die Gesundheitsreform befindet sich aktuell in der

entscheidenden parlamentarischen Beratung. Der Bundestag soll am 12. November

über das Gesetz zur Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-FinG)

abstimmen.



Die Aktie gab bis 12.30 Uhr 3,88 Prozent auf 16,24 Euro nach und war damit

schlechtester Wert im MDax <MDAX.ETR>. Der Ausblick auf 2011 sei enttäuschend,

schrieb Equinet-Analyst Martin Possienke. Dies liege zum Teil daran, dass das

Geld aus der Kapitalerhöhung im Sommer 2009 weiter unverwertet in der Bilanz

schlummere. Börsianer hatten beim Umsatzausblick 2011 sowie beim Ergebnis vor

Zinsen und Steuern (EBIT) für die ersten neun Monate 2010 mehr erwartet. Die

durchschnittlichen Expertenschätzungen für 2011 lägen bei 2,83 Milliarden Euro,

schreibt UBS-Analyst Marcus Bäumer. 'Wir glauben allerdings, dass diese

Schätzungen bereits Zukäufe enthalten.' Die Prognose von 2,65 Milliarden Euro

ist laut einem Rhön-Klinikum-Sprecher ohne die angestrebten Übernahmen.



Rhön befinde sich derzeit bei drei Übernahmeprojekten in Verhandlungen,

sagte der Sprecher weiter. Analysten räumen dem Konzern im Bieterprozess um das

Klinikum Kiel/Lübeck in Schleswig-Holstein gute Chancen ein. Mit einer

Entscheidung wird nicht vor April 2011 gerechnet. Derzeit läuft bereits ein

Markterkundungsverfahren. Rhön sieht wegen der hohen Verschuldung der

öffentlichen Haushalte weitere Möglichkeiten für Zukäufe.



Die Erwartungen für 2010 wurden teilweise gesenkt: Nun soll der Umsatz auf

2,55 Milliarden nach zuvor 2,6 Milliarden Euro klettern, während beim

Konzerngewinn 145 Millionen Euro erwartet werden. Zuvor wurden 145 Millionen mit

einer Bandbreite von je fünf Prozent nach oben und unten angekündigt.



In den ersten neun Monaten konnte Rhön-Klinikum dank höherer Patientenzahlen

mehr verdienen als im Vorjahr. Der Konzerngewinn kletterte um 10,4 Prozent auf

107,2 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich um

9,7 Prozent auf 147,9 Millionen Euro und lag damit leicht unter den Erwartungen

der von dpa-AFX befragten Analysten. Beim Umsatz wurde ein Wachstum von 10,5

Prozent auf 1,90 Milliarden Euro erzielt./ep/mne/wiz









Weitere Informationen: www.dpa-AFX.de

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