English
A A A
EN
Bereichsnavigation

Vorherige
Managers' Transactions & Directors' Dealings | 24.05.2012

ROUNDUP: Fresenius überwindet bei Milliardenofferte für Rhön weitere Hürde

BAD NEUSTADT (dpa-AFX) - Der Fresenius-Konzern <FRE.ETR> hat bei der

Milliardenofferte des Konkurrenten Rhön-Klinikum <RHK.ETR> eine weitere wichtige

Hürde genommen: Der Vorstand um Unternehmenschef Wolfgang Pföhler will den

Rhön-Aktionären die Annahme des Milliardendeals empfehlen. Die Stellungnahme, in

der sich Aufsichtsrat und Vorstand ausführlich äußern, soll Anfang nächster

Woche vorgelegt werden, heißt es in einem Brief des Rhön-Vorstandschefs an die

Mitarbeiter, der der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX vorliegt. Rhön-Aktien

kletterten zuletzt um 0,87 Prozent auf 22,03 Euro und lagen damit noch unter der

Offerte von 22,50 Euro je Aktie, die Fresenius Ende April geboten hat.



Ein oder zwei operative Vorstände der Rhön-Klinikum AG werden das Angebot

erhalten, für eine 'zeitlich befristete Übergangszeit in den Vorstand von

Helios-Rhön einzutreten', heißt es in der Vereinbarung weiter, die von Pföhler,

Fresenius-Chef Ulf Schneider sowie den Finanzvorständen beider Konzerne

unterschrieben wurde. Der Rhön-Vorstand habe eine Grundsatzvereinbarung mit

Fresenius abgeschlossen, in der Maßnahmen zur Arbeitsplatz- und

Standortsicherung sowie zur Integration von Rhön festgehalten seien, teilte der

fränkische MDax-Konzern <MDAX.ETR> am Donnerstag mit.



AUFSICHTSRAT MIT SEPARATER EMPFEHLUNG



Der Aufsichtsrat werde voraussichtlich am Pfingstmontag, den 28. Mai, über

seine eigene Stellungnahme entscheiden. Aufsichtsratschef und Rhön-Gründer Eugen

Münch hat sich bereits für die Übernahme ausgesprochen. Münch ist zusammen mit

seiner Frau mit 12,5 Prozent an Rhön beteiligt. Für den 13. Juni hat Rhön zur

regulären Hauptversammlung geladen. Die Übernahme dürfte dabei im Mittelpunkt

der Generaldebatte mit den Aktionären stehen.



Fresenius hatte am 18. Mai sein 3,1 Milliarden Euro schweres

Ãœbernahmeangebot offiziell vorgelegt und dabei eine Aufstockung der

überraschenden Offerte vom 26. April ausgeschlossen. Die Annahmefrist läuft bis

einschließlich 27. Juni. Mitte Mai hatte sich Fresenius mit einer

Kapitalerhöhung bereits rund ein Drittel dieser Summe gesichert. Wenn die

Mindestannahmequote von 90 Prozent plus einer Aktie innerhalb dieser Frist

erreicht wird, beginnt die weitere Annahmefrist voraussichtlich am 3. Juli mit

Ende 16. Juli. Diese Hürde hat Fresenius-Chef Schneider gesetzt, weil sie die

Rhön-Satzung für alle wichtigen Entscheidungen vorschreibt.



KEIN KONKURRIERENDES GEBOT ERWARTET



Von Analysten wird die Annahmequote zwar als ambitioniert eingeschätzt. Aber

mit einem Störfeuer von Hedge Fonds oder einem konkurrierenden Angebot rechnen

die Experten wegen des hohen Aufschlags von rund 50 Prozent bezogen auf den

Rhön-Kurs vor der Offerte nicht mehr. Durch den Zusammenschluss der

Fresenius-Tochter Helios mit der Rhön-Klinikum AG wollen die Bad Homburger den

mit Abstand größten privaten Klinikbetreiber in Deutschland mit einem Umsatz von

rund 6 Milliarden Euro schmieden.



Fresenius gehört heute schon mit Helios neben Asklepios, Rhön und den Sana

Kliniken zu den führenden privaten Krankenhausanbietern Deutschlands. Auf einen

Schlag würde Fresenius durch den Kauf seinen Marktanteil auf rund acht Prozent

verdoppeln. Statt in langwierigen Privatisierungen den Marktanteil im

Krankenhausmarkt mühsam auszubauen, machen die Bad Homburger durch die Übernahme

einen Riesenschritt nach vorne. Der Gesamtmarkt für Akutkrankenhäuser hat ein

Volumen von 77 Milliarden Euro./ep/he









Weitere Informationen: www.dpa-AFX.de

Experten finden

Unsere Kliniken

Kontakt

Tel: +49 9771 65-0

Cookies ändern