BERLIN (dpa-AFX) - Kurz vor der geplanten Entscheidung im Bundestag haben
die deutschen Krankenhäuser einen patientenorientierten Einsatz der absehbaren
Milliardenhilfe zugesichert. Die Koalition will nach Angaben der CDU die
geplante Finanzspritze von 1,1 Milliarden Euro für die rund 2000 Kliniken
bereits ab 1. August wirksam werden lassen. Der Hauptgeschäftsführer der
Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Georg Baum, sagte der Deutschen
Presse-Agentur in Berlin: 'Die Überschüsse der Krankenkassen könnten nicht
besser für die Patienten eingesetzt werden.' Das Gesetz soll am Freitag vom
Bundestag verabschiedet werden.
Der Gesetzesplan sei zu begrüßen, sagte Baum. 'Es wird auch dringend Zeit,
dass die Mittel jetzt ab Sommer fließen.' Noch im Februar hatte DKG-Präsident
Alfred Dänzer gewarnt: '2013 wird voraussichtlich jedes zweite Krankenhaus rote
Zahlen schreiben.' Nach Angaben aus Kreisen der Unionsfraktion gilt es nach
entsprechenden Aussagen von SPD- oder grünregierten Ländern als sicher, dass das
Gesetz am 5. Juli auch den Bundesrat passiert.
Die Koalition will mit demselben Gesetzespaket zudem bislang
Nichtversicherten den Weg zurück in die Krankenversicherung erleichtern. Sie
sollen laut dem CDU-Gesundheitsexperten Jens Spahn die Chance erhalten, sich bis
Ende des Jahres bei einer Kasse zu melden. Die Versicherung soll ihnen dann die
eigentlich anfallenden Nachzahlungen stunden oder erlassen. Viele Obdachlose
oder Selbstständige mit wenig Einkommen sind seit vielen Jahren nicht
krankenversichert.
Zudem soll es Regeln geben, nach denen die Justiz schärfer gegen
Manipulationen bei der Vergaben von Spenderorganen vorgehen kann. Ärzten soll
dann bis zu zwei Jahre Haft drohen./bw/DP/enl
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| 13.06.2013