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Managers' Transactions & Directors' Dealings | 13.06.2013

ROUNDUP: Rhön-Klinikum gelingt Überraschungscoup - Satzungshürde fällt

FRANKFURT (dpa-AFX) - Rhön-Klinikum <RHK.ETR> hat in einer

richtungsweisenden Hauptversammlung für eine faustdicke Überraschung gesorgt:

Die Aktionäre des fränkischen Klinikbetreibers haben mit einer Mehrheit für die

von Großaktionär Eugen Münch befürwortete Satzungsänderung gestimmt. Auf der

Hauptversammlung erhielt der Vorstoß des Großaktionärs Alecta, den umstrittenen

Passus zu kippen, 90,54 Prozent des vertretenen Kapitals. 9,46 Prozent der

Anteilseigner stimmten dagegen. Auf dem Aktionärstreffen waren 64,12 Prozent des

Grundkapitals vertreten.



Damit scheint Deutschlands drittgrößter privater Klinikkette der

Befreiungsschlag aus der Pattsituation im Aktionärskreis geglückt zu sein. Denn

im Vorjahr war der von Münch befürwortete Übernahmeversuch durch Fresenius

<FRE.ETR> am Störfeuer von Konkurrenten gescheitert. Am Abend wurde darüber

spekuliert, ob sich Rhön mit dem Asklepios-Eigner Bernard Broermann geeinigt

haben könnte, dem bisher eine Ablehnung der Satzungsänderung nachgesagt wurde.



RHÖN KÜNDIGT PRESSEERKLÄRUNG AN



Rhön hat für Donnerstag eine Mitteilung zum erreichten Abstimmungsergebnis

angekündigt. Denn ein Aus für die umstrittene Regelung bedeutet, dass für

wichtige Hauptversammlungsbeschlüsse nach dem deutschen Aktienrecht nun eine

75-prozentige Kapitalmehrheit notwendig ist. Eine Sperrminorität wäre damit erst

bei mehr als 25 Prozent erreicht. Fresenius hätte damit die Möglichkeit, mit

seinen Übernahmeplänen doch noch zum Zuge zu kommen.



Rhön-Aktien legten in Frankfurt am Abend mehr als zehn Prozent zu.

Branchenbeobachter hatten dem Alecta-Vorstoß vor der Abstimmung wenig

Erfolgsaussichten eingeräumt - umso größer war nach dem Hauptversammlungsmaratho

n die Überraschung. Denn die während des Übernahmeversuchs eingestiegenen

Wettbewerber blockierten sich bisher gegenseitig. Die Satzung von Rhön sah

bisher für wichtige Beschlüsse auf Hauptversammlungen, wie Kapitalerhöhungen

oder Satzungsänderungen, eine Mehrheit von mehr als 90 Prozent des vertretenen

Kapitals vor. Schon geringe Stimmanteile konnten eine Sperrminorität bedeuten.



ALECTA AM ZIEL



Der schwedische Pensionsfonds Alecta hat mit seinem Vorstoß den Spielraum

von Rhön für Übernahmen wieder erhöht: 'Die 90-Prozent-Hürde wurde 2005 als

Abwehr gegen feindliche Übernahmen eingezogen und ist nicht mehr zeitgemäß',

begründete Alecta-Vertreter Marcus Lüttgen den Antrag. Der Fonds ist seit 2004

bei Rhön engagiert und hält 9,9 Prozent an dem Unternehmen. Münch kommt auf 12,5

Prozent. Auch Fresenius dürfte dafür gestimmt haben. Fresenius-Chef Ulf

Schneider hält das Konzept hinter der Übernahme weiterhin für überzeugend: 'Dazu

stehen wir nach wie vor, wenn es sich einmal ergeben sollte.' Die hinter

Fresenius stehende Else-Kröner-Fresenius-Stifung hält fünf Prozent an Rhön.



Münch hat sich für die Satzungsänderung stark gemacht und das Vorgehen der

Übernahmegegner im Vorjahr kritisiert. 'Ich wäre nie darauf gekommen, dass ein

langjähriger Lieferant, anstatt mit uns über Lieferungen zu verhandeln, Anteile

an Rhön erwirbt', sagte Münch in Richtung B. Braun Melsungen vor rund 500

Aktionären.



HAUPTLIEFERANT



Broermann war im Vorjahr mit fünf Prozent bei Rhön eingestiegen. Im März hat

das Bundeskartellamt Asklepios zudem erlaubt, den Anteil unter Auflagen auf bis

zu 10,1 Prozent und damit über die bisher geltende Sperrminorität aufzustocken.

Dagegen haben sowohl Rhön wie auch Fresenius Beschwerde eingelegt, die beim

Oberlandesgericht Düsseldorf ausführlich begründet werden muss. Bei den 10,1

Prozent dürfte Asklepios noch nicht angekommen sein. Broermann dürfte aber mehr

als fünf Prozent an Rhön halten und nach Einschätzung von Analysten gegen die

Initiative von Alecta und Münch gestimmt haben.



Offen blieb das Abstimmungsverhalten von Sana und B. Braun Melsungen. Dem

Klinikbetreiber Sana wird ein Anteil unter drei Prozent nachgesagt. Der Eigner

der Medizintechnik-Firma B. Braun Melsungen hat im Vorjahr fünf Prozent

erworben. Mit dem Hauptlieferanten Braun habe Rhön gesprochen, es 'gab aber

keine Indikation über das Abstimmungsverhalten', sagte Rhön-Chef Martin Siebert.

Unterstützung bekamen Alecta und Münch von der Deutschen Schutzvereinigung für

Wertpapierbesitz (DSW) und der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger

(SdK)./ep/jha/



--- Von Elke Pfeifer, dpa-AFX ---













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