BAD NEUSTADT (dpa-AFX) - Der private Krankenhausbetreiber Rhön-Klinikum
<RHK3.ETR> hat im abgelaufene Geschäftsjahr dank gestiegener Patientenzahlen
Umsatz und Gewinn gesteigert. Der Ãœberschuss vor Minderheiten verbesserte sich
um 11,0 Prozent auf 161,0 Millionen Euro, wie der MDax-Konzern <MDAX.ETR> am
Donnerstag bei der Vorlage vorläufiger Zahlen mitteilte. Der Umsatz stieg um
drei Prozent auf 2,63 Milliarden Euro und blieb wie auch das operative Ergebnis
hinter den Analystenerwartungen zurück. Rhön selbst hatte Umsatzerlöse von etwa
2,65 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Konzernchef Wolfgang Pföhler verwies
laut Mitteilung auf erheblichen Preisdruck im Krankenhausgeschäft.
Einen Ausblick auf 2012 gaben die Franken mit der Zahlenvorlage nicht. Den
erwarten Investoren im späteren Tagesverlauf, wenn in Wiesbaden die endgültige
Entscheidung über den Verkauf des Minderheitsanteils von 49 Prozent an den
kommunalen Dr. Horst-Schmidt-Kliniken fällt. Der Magistrat der Kurstadt hatte
sich bereits im Januar für einen Verkauf an Rhön ausgesprochen. Am heutigen
Donnerstag steht noch die Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung an. Im
Stadtgebiet betreibt die Rhön-Klinikum AG bereits zwei Krankenhäuser, nämlich
die Deutsche Klinik für Diagnostik und die Aukamm-Klinik.
Im frühen Handel gehörten die Aktien von Rhön-Klinikum mit einem Plus von
1,03 Prozent auf 15,15 Euro zu den Gewinnern im MDax, der weniger stark zulegte.
Entscheidend für den weiteren Kursverlauf sei der noch ausstehende Ausblick,
sagten Händler.
Beim operativen Ergebnis (EBITDA) verbuchte Rhön im abgelaufenen
Geschäftsjahr ein Plus von 9,8 Prozent auf 337 Millionen Euro und landete auch
hier unter den Markterwartungen. Das berichtete Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen wurde durch einen einmaligen, nicht-operativen Sondereffekt von
17 Millionen Euro positiv beeinflusst.
Rhön zählt neben den zum Medizinkonzern Fresenius <FRE.ETR> gehörenden
Helios-Kliniken und dem Konkurrenten Asklepios zu den drei großen privaten
Krankenhausbetreibern in Deutschland. Bei den jüngsten Übernahmen in Deutschland
- dem Verkauf der Damp-Gruppe sowie des Katholischen Klinikums Duisburg (KKD) -
hatte jedoch Helios den Zuschlag erhalten. 2009 hatte sich Rhön-Klinikum durch
eine Kapitalerhöhung brutto rund 460 Millionen Euro für Übernahmen gesichert.
In den Kliniken der Rhön-Gruppe wurden 2011 mehr als 2.277.000 Patienten
behandelt. Dies entspricht einem Zuwachs von 11,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Rhön beschäftigt mehr als 39.000 Mitarbeiter. Zum Konzern gehören 53 Kliniken
sowie 38 Medizinische Versorgungszentren./ep/wiz
Weitere Informationen: www.dpa-AFX.de
Vorherige
Managers' Transactions & Directors' Dealings
| 09.02.2012