Das Klinikum Frankfurt (Oder) hat bedeutende Fortschritte in der Umsetzung seiner Digitalisierungsstrategie erzielt. Als Schwerpunktkrankenhaus mit 26 Fachabteilungen steht die Digitalisierung im Fokus, um Effizienz, Sicherheit und die Qualität der Patientenversorgung nachhaltig zu verbessern. Diese Maßnahmen erfolgen im Rahmen des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG) und werden durch die IT der RHÖN-KLINIKUM AG begleitet.
Ein interdisziplinäres Lenkungsgremium mit Experten aus den Bereichen IT, Medizin, Pflege und Verwaltung sorgt für die digitale Transformation des Klinikums. Neben der digitalen Patientenaufklärung, dem Online-Terminmanagement und dem Menü-Bestell-System OrgaCard gibt es viele weitere Projekte, die mit modernen Technologien zu einem erfolgreichen und reibungslosen Klinikbetrieb beitragen.
Durch eine umfassende Bestandsaufnahme der IT-Infrastruktur und Arbeitsprozesse wurde eine praxisnahe Strategie entwickelt, die die Bedürfnisse der verschiedenen Abteilungen und Versorgungsbereiche berücksichtigt. In mehreren Phasen wurden konkrete Ziele, die vor allem für die Patientinnen und Patienten einen Mehrwert schaffen, definiert und schrittweise Pilotprojekte gestartet.
„Die Digitalisierung unseres Klinikums ist ein Beispiel dafür, wie durchdachte Planung, umfassende Schulungen und die Einbindung aller Mitarbeitergruppen zu einem erfolgreichen Wandel führen können. Mit der zentralen Koordination durch die RHÖN-KLINIKUM AG und der finanziellen Unterstützung des KHZG wird unser Klinikum auch in Zukunft eine Vorreiterrolle in der digitalen Transformation des Gesundheitswesens einnehmen“, so Prof. Prof. Dr. med. Dr. h. c. Mathias Z. Strowski, projektverantwortlicher Chefarzt.
Erfolgreiche Digitalisierung in der Praxis
Das Klinikum hat bereits zahlreiche digitale Projekte erfolgreich realisiert. Dazu zählen die Einführung der elektronischen Patientenakte und der mobilen Visite mit iPads, die die Kommunikation direkt am Patientenbett optimieren. Dank der Teleradiologie können radiologische Untersuchungen und Befundungen unabhängig vom Standort durchgeführt werden. Zudem fördert die Integration elektronischer Konsile verschiedenster Fachrichtungen die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Diese Maßnahmen ermöglichen es den behandelnden Teams in Echtzeit auf Patientendaten zuzugreifen.
Ein besonderer Meilenstein ist die Implementierung der digitalen Pflegedokumentation mit der Patientenkurve, der elektronischen Medikation und pflegerischen Leistungserfassung für die somatischen, pädiatrischen und psychiatrischen Bereiche. Dabei werden zentrale Informationen wie Vital- und Laborwerte, ärztliche Anordnungen, Medikamente, Wunddokumentation und Kurzbefunde übersichtlich und standardisiert erfasst.
Um die notwendige Schulung aller Pflegekräfte und Ärzte effizient umzusetzen, entschieden sich Pflegedirektorin Dr. Jenny Wortha, der projektverantwortliche Chefarzt, Prof. Dr. med. Dr. h. c. Mathias Z. Strowski, und die Leiterin für medizinische Prozesse bei der RHÖN-KLINIKUM IT Service GmbH, Konstanze Freisinger, für den Einsatz einer E-Learning-Plattform.
„Diese Entscheidung erwies sich als Schlüssel zum Erfolg. E-Learning bietet zahlreiche Vorteile im Vergleich zu traditionellen Präsenzschulungen. Während letztere einen hohen organisatorischen Aufwand und eine Abstimmung mit Dienstplänen erfordern, können E-Learning-Einheiten flexibel absolviert werden – sei es in der Klinik oder im Mobile Office von zu Hause aus“, betont Pflegedirektorin Jenny Wortha.
Zudem bestimmen die Nutzer und nicht die Dozenten das Schulungstempo. Lernsequenzen können zu einem beliebigen Zeitpunkt unterbrochen und wiederholt werden. Ein Zertifikat am Ende des Trainings dokumentiert den erfolgreichen Abschluss.
Ausblick
Weitere Projekte, wie die Digitalisierung der Intensivmedizin und der Anästhesie, sind in der ersten Jahreshälfte für 2025 geplant. Dabei wird ein umfassendes interdisziplinäres Dokumentationssystem eingeführt, das die komplexe Erfassung von Patientendaten weiter unterstützt. So sollen beispielsweise die Daten des kontinuierlichen Monitorings von Vitalzeichen und Beatmungsparameter automatisch in die elektronische Patientenakte übertragen werden.