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Managers' Transactions & Directors' Dealings | 14.03.2013

ROUNDUP: Kartellamt erlaubt Asklepios bei Rhön Aufstockung unter Auflagen

BONN (dpa-AFX) - Im vorerst gescheiterten Übernahmekampf um den fränkischen

Klinikbetreiber Rhön wird ein neues Kapitel aufgeschlagen: Der Hamburger

Konkurrent Asklepios kann seinen Anteil an Rhön-Klinikum <RHK.ETR> unter

Auflagen auf bis zu 10,1 Prozent aufstocken, teilte das Bundeskartellamt am

Donnerstag in Bonn mit. Asklepios müsse dafür in der Region Goslar die

Harzklinik sowie das Medizinische Versorgungszentrum verkaufen, hieß es weiter.

Die Hamburger wollen sich weiterhin alle Optionen bei Rhön offen halten, sagte

ein Asklepios-Sprecher auf Anfrage. Die Beteiligung sei ein strategisches

Investment. An der Börse geriet die Aktie von Rhön-Klinikum mit einem Minus von

2,15 Prozent auf 16,42 Euro unter Druck.



'Krankenhausmärkte sind in erster Linie regionale Märkte. Die Verstärkung

einer marktbeherrschenden Stellung war nur im Raum Goslar festzustellen und

wurde durch das Veräußerungsangebot von Asklepios beseitigt', begründete

Kartellamtschef Andreas Mundt die Entscheidung. Auf dem Krankenhausmarkt in

Goslar verfüge Asklepios mit einem Marktanteil von über 60 Prozent über eine

marktbeherrschende Stellung. Im Dezember hatte die Behörde wegen der dortigen

Situation bereits Bedenken geäußert.



GRENZE VON ZEHN PROZENT KRITISCH



Die Grenze von zehn Prozent am Kapital von Rhön ist deshalb kritisch, weil

die Satzung des Konzerns für wichtige Beschlüsse wie beispielsweise

Kapitalerhöhungen eine Zustimmung von mindestens 90 Prozent des vertretenen

Kapitals auf der Hauptversammlung verlangt. Zehn Prozent der Aktien würden daher

ähnliche Sperr-Rechte bedeuten, wie bei einem Aktionär mit einer Beteiligung von

über 25 Prozent der Anteile, teilte das Kartellamt mit. Rhön werde nach der

geplanten Austockung als Wettbewerber von Asklepios tätig bleiben, wenngleich

mit einem eingeschränkten Spielraum, hieß es beim Kartellamt weiter.



Rhön habe die Entscheidung aus Bonn zur Kenntnis genommen und werde sie

prüfen, teilte der MDax <MDAX.ETR>-Konzern am Donnerstag mit. Die neue

Führungsmannschaft bei Rhön mit Vorstandschef Martin Siebert und Finanzchef

Jens-Peter Neumann hatten bereits Ende Januar Gespräche mit den Paketaktionären

angekündigt, um auszuloten, wie sich die Blockade im Aktionärskreis auflösen

lässt. Details der Gespräche sind nicht bekannt.



RHÖN-GRÜNDER MÜNCH: ZIEL VON ASKLEPIOS WEITERHIN OFFEN



Nach Einschätzung des Rhön-Gründers und Aufsichtsratschefs Eugen Münch

besagt die Entscheidung der Wettbewerbshüter nur, dass Asklepios aus

wettbewerbsrechtlicher Sicht aufstocken darf. 'Sie sagt nicht, ob Asklepios

aufstocken will und dies auch kann', sagte Münch auf Anfrage. Münch, der mit

seiner Familie 12,5 Prozent an Rhön hält, hatte die Übernahme zusammen mit

Fresenius-Chef Ulf Schneider eingefädelt. Fresenius mit Sitz in Bad Homburg

hatte im vergangenen Jahr insgesamt 3,1 Milliarden Euro für Rhön-Klinikum

geboten, die angepeilten 90 Prozent der Rhön-Anteile aber knapp verfehlt. Der

Eigner von Asklepios, Bernard Broermann, vereitelte das Geschäft, indem er rund

fünf Prozent an Rhön erwarb.



FRESENIUS SIEHT SICH NICHT UNTER ZUGZWANG



Fresenius sehe sich durch die Entscheidung des Kartellamtes nicht unter

Zugzwang, sagte ein Sprecher auf Anfrage. 'Wir haben mit dem Angebot damals ein

überzeugendes industrielles Konzept vorgelegt. Dazu stehen wir nach wie vor,

wenn es sich einmal ergeben sollte', hatte Fresenius-Chef Schneider jüngst bei

Vorlage der Zahlen für das Jahr 2012 gesagt.



Asklepios ist nach dem zu Fresenius gehörenden Klinikbetreiber Helios und

Rhön-Klinikum die Nummer drei unter den privaten Krankenhausbetreibern in

Deutschland./ep/jha/stk









Weitere Informationen: www.dpa-AFX.de

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